»Hast du irgendwas verloren?« - »Licht.«

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Das Buch wird aus zwei Perspektiven erzählt. Midas, ein leidenschaftlicher Fotograf, der jedoch gezwungen ist in einem Blumenladen zu arbeiten, da er mit seinen Bildern auf der Einsiedlerinsel St. Hauda’s Land kein Geld verdienen kann. Im Wald trifft er auf Ida Maclaird, ein sehr selbstbewusstes Mädchen mit hellblonden Haaren und tiefen, grauen Augen. Das Auffälligste an ihr sind ihre riesigen Stiefel. Als Midas einfach ein Foto von ihr macht, werden ihre Füße von der Kamera mysteriöser Weise nicht erfasst; nur ein seltsames Licht erscheint. Ein Licht, das Midas zuvor schon zu Ida hergeführt hat.
Fortan erfährt man mehr über die beiden Hauptpersonen, wie kaputt ihre Familien sind und wie sie beide vor nicht allzu langer Zeit von ihren Partnern verlassen wurden. Eines wird dabei ganz schnell glassklar: Beide, Midas und Ida, sind verdammt einsam. Zudem scheint Ida gesundheitlich angeschlagen, da sie nicht richtig laufen kann. Oder steckt etwas anderes als eine Krankheit hinter ihrem Hinken? Hat es etwas mit dem zu tun, das Henry Fuwa, ein argwöhnischer Kerl auf der Insel Ida erzählt hat? Nämlich dass er gläserne Körper im Sumpf gesehen hat…
Ich vermute dass das Buch auf einer fiktiven Insel in der Nähe von Irland oder England spielt. Die Begegnung der beiden Protagonisten im Wald erweckt fast den Eindruck eines modernen Wintermärchens, wäre da nicht die teils wirklich schon sehr derbe Sprache, die der Autor stellenweise verwendet und die einen sofort wieder in die Realität zurückholt. Es bedurfte nur wenigen Sätzen und schon war ich im Buch drin und wurde von diesem wunderschönen Schreibstil wie im Flug durch die Leseprobe getragen. Ich bin mehr als gespannt, wie es weitergeht und wann das Licht das nächste Mal erscheint.