Das Mädchen mit den gläsernen Füßen

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In dem Roman  „Das Mädchen mit den gläsernen Füßen“ geht es um Midas, einem introvertierten jungen Mann der gerne fotografiert, sich hinter seiner Kamera versteckt. Und um Ida, die nach St. Hauda’s Land zurückgekehrt ist um Henry Fuwa zu finden und mit seiner Hilfe einen Weg um das Glas aufzuhalten.

Midas und Ida begegnen sich das erste Mal an einem Wintertag im Wald. Sofort ist Midas, der nach einem passendem Fotomotiv gesucht hat, fasziniert von Ida, er hat ein besonderes Gefühl, auch wenn er sich über die viel zu großen Stiefel an Idas Füßen wundert. Später findet er heraus, dass sie sich von den Füßen an zu Glas verwandelt. Gemeinsam suchen sie ein Hilfsmittel, finden die Liebe.

Ich habe viel von diesem Buch erwartet, wurde aber leider ein wenig enttäuscht.

Rein optisch ist das Buch ein echter Hingucker, ein Schatz für jedes Regal mit einer wunderschönen silber-schimmernden Schnittkante und märchenhaftem Cover.

Mein erster Eindruck beim Lesen war, dass mich eine bezaubernde, märchenhafte neue Idee mit sehr viel Potenzial erwartet. Leider wurde mir persönlich der Stil des Autors zu anstrengend.                                                                Anfänglich fand ich die ausführlichen Natur- und Umgebungsbeschreibungen zauberhaft und sehr besonders. Nach einer Weile wurden sie anstrengend und machten das Buch an manchen Stellen beinahe langatmig. Ali Shaw hat wirkliches Talent, aber mir war es einfach zu dick aufgetragen, irgendwann dachte ich nur noch „Manchmal ist weniger einfach mehr“.

Im Verlauf der Story treten einige Charaktere auf, alle unterschiedlich, mit teilweise seltsamen Vergangenheiten, die am Ende irgendwie zusammenhängen.

Durch diese Masse an Information über all diese „Nebencharaktere“ rückte gerade Ida für mich sehr in den Hintergrund. Zudem konnte kaum eine Figur mich ernsthaft berühren, sie erreichten meiner Meinung nach nicht die nötige Tiefe, ebenso wie die Liebe zwischen Midas und Ida. Sie war anders und besonders, aber für mich war es nichts Halbes und nichts Ganzes.

Ida verwandelt sich in Glas, aber wo bleiben ihr Gefühle? Wo ist die Verzweiflung die man erwartet? Vielleicht war sie zwischen den Zeilen und ich konnte sie einfach nicht finden, nicht fühlen, aber mir hat was gefehlt, leider.

Hier und da gab es nette kleine sonderbare Wesen, die mich entzücken konnten aber keine tragende Rolle hatten.

Insgesamt konnte mich das Buch einfach nicht überzeugen. Der Stil des Autors wird einigen sehr gut gefallen, aber ich konnte damit einfach nichts anfangen, mich hat die Geschichte nicht berührt. Die Stimmung ist recht kühl, melancholisch. Zudem gab es mir am Ende zu viele Fragen, die nur sehr flach und oberflächlich beantwortet wurden.