Debütroman mit Duftmarkenpotential

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emiliaeben Avatar

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So einen poetischen Einstieg habe ich bei einem Thriller nicht erwartet- gefällt mir! Ich mag die nüchterne Art mit der die Autorin die Trostlosigkeit der Lebenssituation von Yang Ning beschreibt. So fällt es einem auch leichter in ihre zerrüttete Seele zu blicken, denn sie scheint in ihrer Vergangenheit schwere Schicksalsschläge verkraftet haben zu müssen. Mit den psychischen Folgen hat sie stark zu kämpfen, wird sie das bei den Ermittlungen behindern oder kann sie das Geschehene abschütteln?
Das Setting lässt einiges Erwarten: nicht nur Taipeh als Handlungsort ist eine spannende Wahl, sondern auch mit Yang Ning eine Frau aus der (unteren) Mitte der Gesellschaft als Protagonistin zu wählen. Eine nette Abwechslung zu den ganzen hochkarätigen Sonderermittlern und FBI- Agenten, die sich sonst so in Thrillern tummeln.
Den Kniff mit dem Verlust des Geruchssinns, der nur beim Reinigen eines Tatorts wieder aufflammt verspricht Spannung für alle Sinne. Das Motiv „Parfüm“ bietet sich super an, um eine nervenaufreibende Story darum zu spinnen. Ein Parfüm verrät mehr über die eigene Persönlichkeit, als einem Recht ist und ist trotzdem so vergänglich. Karinas Hsiao tritt mit ihrem Thriller unweigerlich in die großen Fußstapfen Patrick Süßkinds- ich bin gespannt zu verfolgen, wie sie ihre eigene Note einbringt.