Gelebte Erinnerung
Die Geschichte nimmt mich sofort gefangen. Es geht um ein altes Gemälde, das vor langer Zeit in andere Hände geriet und nun kurz vor der Wiederbeschaffung steht. Ich ahne, dass es dazu aber nicht kommen wird. Das Gemälde ist ein Dingsymbol für das, was von der Vergangenheit der Protagonistin übrig geblieben ist. Es bleibt ein Traum. Sie fährt nach Rumänien und fühlt sich in der weitverzweigten Familie fremd. Die Atmosphäre des Treffens ist so gut eingefangen, dass ich mich selbst darin wähnen kann: in dem Wohnzimmer, in dem schlechter Schnaps getrunken wird, Süßigkeiten verzehrt werden, Leute, an die ich mich kaum erinnere, Gespräche führen über die Dinge, an die ich mich kaum erinnere. Ich glaube, das ist ein schönes Buch.