Atmosphärische Familiengeschichte

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lesemanege Avatar

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Anas Vater Nico ist verstorben und ihre rumänische Familie hat einen wichtigen Gerichtsprozess gewonnen. Gute Gründe für unsere Hauptprotagonistin während eines heißen Sommers zu ihren Verwandten nach Rumänien zu reisen. Das kommunistische Regime enteignete Anas Familie und nun erhalten Sie einen Teil ihrer Besitztümer zurück. Dazu gehört neben einem Haus auch das Pfauengemälde, ein Erbstück über das Nico seiner Tochter immer wieder Geschichten erzählte. Während Anas Verwandtschaft sich vor allem für das Haus interessiert, hat Ana sich die Suche nach dem Gemälde zur Aufgabe gemacht.

Bidias Roman, der auf ihrer eigenen Familiengeschichte beruht, berührt durch das sehr persönliche Verweben von Vergangenheit und Gegenwart. Ihre Geschichte bringt Lesenden politische und soziale Ereignisse in Rumänien näher und zeigt die Folgen, die das kommunistische Regime für die Bevölkerung hatte und noch immer hat. Diverse Szenen, wie beispielsweise eine ausgeartete Demonstration, abstruse Behördengänge oder auch der geheimnisvolle Dachboden, lassen Lesende bestimmte Problematiken auf persönlicher Ebene nachempfinden.

Die Struktur des Romans war an manchen Stellen sehr verwirrt, was mich leider aus dem Lesefluss gebracht und wodurch es ein teils etwas langatmiges Leseerlebnis war. Mehr über die Geschichte Rumäniens zu erfahren empfand ich aber als sehr bereichernd und auch die detailliert ausgearbeiteten Charaktere bringen die positiven wie negativen Emotionen wunderbar rüber.

Ein gelungenes Debüt einer Autorin die es vermag, wundervoll poetische Sätze zu modellieren.