eine Reise nach Rumänien zwischen Verlusten, Erinnerungen und dem steten Wunsch nach Freiheit
Das „Das Pfauengemälde“ von Maria Bidian habe ich schon vor einer Weile gelesen und bislang nie die passenden Worte gefunden, nur ein begeistertes „Das war toll. Und irgendwie so ein bisschen wie Brilka und doch so ganz anders.“ Nach wie vor zählt es zu meinen liebsten Büchern der letzten Zeit. Warum? Nun ja…
„…seit dreißig Jahren führte die Familie Prozesse, die immer fast gewonnen waren und dann doch nicht und bei denen es um Dinge ging, die vor siebzig Jahren enteignet wurden, die legendenumwoben, vorhanden und nicht vorhanden waren.“
Dieses Mal war es also soweit, die Familie sollte ihren enteigneten Besitz zurückerhalten und damit auch das versprochene Pfauengemälde. Die Verwandten ihres vor zwei Jahren verstorbenen Vaters Nicu drängen Ana dazu ihre Familie in Rumänien zu besuchen. „Dein Vater hat sein ganzes Leben dafür gekämpft, dass wir zurückbekommen, was sie uns genommen haben.“ Ein ganzes Leben an Erinnerungen, die mit dem Rumänischen Haus und dem Gemälde einhergehen. Die alten Verluste, ein emotionales Thema für die ganze Familie, das jeher alles überschattet. In Rumänien angekommen taucht Ana in eine andere Welt, die irgendwie stehengeblieben scheint und nach wie vor von Freiheit träumt. Es gibt erneut Proteste. Proteste gegen die geplanten Reformen; Angst vor einem neuen Diktatur. Während Ana den Spuren ihres Vaters folgt, nach dem Gemälde sucht und eine neue Nähe zur Familie aufbaut, geht es im Land um so viel mehr.
„Du denkst, du kannst alles haben, was du willst, kannst sein, wer du willst, und plötzlich passiert etwas, von dem du dachtest, dass es nie wieder passieren wird […] und du erinnerst dich an das, was deine Eltern, deine Großeltern erlebt haben. Und obwohl du gedacht hast, du lebst jetzt in einer anderen Welt, fühlst du dich auf einmal wie sie, und es stimmt, die Welt ist heute eine andere, aber die Wünsche bleiben gleich, Menschen wollen immer Macht, wollen immer Freiheit.“
Dieser Roman hat mich an so vielen Stellen getroffen und berührt. Auch wenn das anfängliche Bild eines verstorbenen Familienangehörigen, das weiteres ins Rollen bringt und die jeweiligen Protagonist*innen zu einer Reise bewegen nicht gerade neu ist, so zeugt dieser Roman von der Geschichte Rumäniens, von Träumen, Verlusten und Erinnerungen. Maria Bidian erzählt sehr bildhaft und nahbar von den Zuständen eines gar nicht mal so weit entferntes Landes, von Menschen und ihren unterschiedlichen Lebensrealitäten. Diese erdrückende Gleichzeitigkeit, die einen als Leser*in so fasziniert und gar eine gewisse Sogwirkung entwickelt und als Mensch doch eher bedrückt, bewegt und zum Nachdenken anregt. Dieses Buch hat mich wahnsinnig überrascht und begeistert… für mich ein tolles Debüt! Große Leseempfehlung!
„Es gibt nie nur einen Grund für etwas, immer viele Gründe, viele Geschichten, die zusammen so etwas wie die Wahrheit ergeben. Damals war so vieles anders, als es heute ist, aber es war nicht alles traurig. Wir hatten ein lustiges Leben.“
„…seit dreißig Jahren führte die Familie Prozesse, die immer fast gewonnen waren und dann doch nicht und bei denen es um Dinge ging, die vor siebzig Jahren enteignet wurden, die legendenumwoben, vorhanden und nicht vorhanden waren.“
Dieses Mal war es also soweit, die Familie sollte ihren enteigneten Besitz zurückerhalten und damit auch das versprochene Pfauengemälde. Die Verwandten ihres vor zwei Jahren verstorbenen Vaters Nicu drängen Ana dazu ihre Familie in Rumänien zu besuchen. „Dein Vater hat sein ganzes Leben dafür gekämpft, dass wir zurückbekommen, was sie uns genommen haben.“ Ein ganzes Leben an Erinnerungen, die mit dem Rumänischen Haus und dem Gemälde einhergehen. Die alten Verluste, ein emotionales Thema für die ganze Familie, das jeher alles überschattet. In Rumänien angekommen taucht Ana in eine andere Welt, die irgendwie stehengeblieben scheint und nach wie vor von Freiheit träumt. Es gibt erneut Proteste. Proteste gegen die geplanten Reformen; Angst vor einem neuen Diktatur. Während Ana den Spuren ihres Vaters folgt, nach dem Gemälde sucht und eine neue Nähe zur Familie aufbaut, geht es im Land um so viel mehr.
„Du denkst, du kannst alles haben, was du willst, kannst sein, wer du willst, und plötzlich passiert etwas, von dem du dachtest, dass es nie wieder passieren wird […] und du erinnerst dich an das, was deine Eltern, deine Großeltern erlebt haben. Und obwohl du gedacht hast, du lebst jetzt in einer anderen Welt, fühlst du dich auf einmal wie sie, und es stimmt, die Welt ist heute eine andere, aber die Wünsche bleiben gleich, Menschen wollen immer Macht, wollen immer Freiheit.“
Dieser Roman hat mich an so vielen Stellen getroffen und berührt. Auch wenn das anfängliche Bild eines verstorbenen Familienangehörigen, das weiteres ins Rollen bringt und die jeweiligen Protagonist*innen zu einer Reise bewegen nicht gerade neu ist, so zeugt dieser Roman von der Geschichte Rumäniens, von Träumen, Verlusten und Erinnerungen. Maria Bidian erzählt sehr bildhaft und nahbar von den Zuständen eines gar nicht mal so weit entferntes Landes, von Menschen und ihren unterschiedlichen Lebensrealitäten. Diese erdrückende Gleichzeitigkeit, die einen als Leser*in so fasziniert und gar eine gewisse Sogwirkung entwickelt und als Mensch doch eher bedrückt, bewegt und zum Nachdenken anregt. Dieses Buch hat mich wahnsinnig überrascht und begeistert… für mich ein tolles Debüt! Große Leseempfehlung!
„Es gibt nie nur einen Grund für etwas, immer viele Gründe, viele Geschichten, die zusammen so etwas wie die Wahrheit ergeben. Damals war so vieles anders, als es heute ist, aber es war nicht alles traurig. Wir hatten ein lustiges Leben.“