Emotionales, fesselndes und tiefgehendes Romandebüt

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luisabella Avatar

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»»Warum heißt die Bar eigentlich Déjà-vu?«, rief ich. […] »Weil es wichtig ist, seine Geschichte zu kennen, alles wiederholt sich«, antwortete Viorel und drehte sich im Kreis.« (S. 84) und damit stoßen Raluca, Viorel Nise & Ana mit ihren vier Cocktails Rumänische Revolution 1848 & 1989🍸 an.

Ana macht sich große Vorwürfe, dass sie ihren Vater Nicu bei seiner letzten Reise in dessen Heimat Rumänien nicht begleitet hat. Weil sie so nicht dabei sein konnte, als er nach einem Unfall im Krankenhaus verstarb. Seitdem versucht sie mit ihrer Trauer zu leben.

»Weißt du«, sagte Raluca irgendwann, »es gibt Menschen, die kann man nicht retten. Meine Großmutter hat einmal gesagt, ›wenn ich eine Sache gelernt habe, dann ist es, dass man einen anderen Menschen nicht für immer glücklich machen kann‹.«« (S. 87)

Als der rumänische Familienteil eine zu Unrecht enteignete Villa und weitere Erbgüter zurückerhält, muss Ana in die rumänische Heimat reisen und dies gemeinsam mit ihren Tanten und Cousin*en organisieren. Dabei ist sie auf der Suche nach dem ominösen Pfauengemälde, von dem ihr Vater ihr seit ihrer Kindheit vorgeschwärmt hat und dessen Wiedererlangen sein Ziel war. 🖼️ Doch was hat es mit diesem ominösen Pfauengemälde auf sich?

»»Wir dürfen nicht dasitzen und warten«, fuhr Raluca fort, »wir müssen Entscheidungen treffen. Was wir geben, bekommen wir zurück, auch wenn es manchmal anders aussieht, als wir es uns vorgestellt haben.«« (S. 214)

Auf dieser schmerzhaften und emotionalen Suche erfährt sie viel über ihre rumänische Familie, die Geschichte Rumäniens, und damit verbunden auch über ihren Vater — den ewigen Don Quijote, den Abenteurer, den Partisanen, den Helden.

»»Wir waren alle anti-kommunistisch, wir waren Klassenfeinde und stolz darauf.« [Elise]« (S. 312)

»Das Pfauengemälde« 🦚 ist der Debütroman von Maria Bidian, die uns Lesende gemeinsam mit ihrer Protagonistin Ana Maria nach Rumänien reisen lässt. Es geht um transgenerationale Traumata, Vergeben, Trauer, Familie, Freundschaft, Freiheit und Rumänien. 🧡

Ein wirklich großartiges, fesselndes, emotionales Romandebüt, das ich sehr gerne gelesen habe. 😮‍💨 Ich habe viel über Rumänien gelernt, und konnte sehr mit Ana mitfühlen und habe mir so schöne Zitate herausgeschrieben. 🥹

Große Leseempfehlung für alle Fans von autofiktionaler Literatur. 🧡