3,5 Sterne - ich bin zwiegespalten

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blackcat Avatar

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Die Geschichte wird aus der Sicht der Hauptfigur Chloe erzählt, sodass man sie sehr gut kennenlernt. Sie ist interessant, wenn auch auf tragische Art und Weise: Sie hat viele verschiedene psychische Probleme, da sie unter den Folgen eines Kindheitstraumas leidet.

Vor 20 Jahren hat ein Serienmörder Mädchen/junge Frauen aus Chloes Umfeld ermordet und nun schein ein Nachahmungstäter sein Unwesen zu treiben...

Chloes Erlebnisse rund um die aktuellen Morde und die von vor 20 Jahren laufen für mein Empfinden quasi “symmetrisch” ab – ich find diesen Aufbau sehr gelungen und effektvoll! Chloe muss die schlimmste Zeit ihres Lebens somit sozusagen noch einmal erleben und wird retraumatisiert.

Für mich war das stellenweise ein bisschen so, als würde ich das Tagebuch einer jungen Frau lesen, in dem sie die Auswirkungen eines entsetzlichen Traumas auf jeden Aspekt ihres Lebens seit ihrer Kindheit beschreibt.

Ich (eine sehr erfahrene Crime-Leserin, vielleicht liegt es daran?) hatte sehr schnell einen Verdacht bezüglich eines entscheidenden Teils der “Auflösung” und lag damit auch richtig. Zudem fehlte es mir an Tempo und an intensiven Spannungsmomenten. Ich fand auch die falschen Fährten nicht gelungen.

“Das siebte Mädchen” ist sehr atmosphärisch, psychologisch interessant, bewegend und bietet eine vielschichtige Handlung, die mich jedoch in vielen Punkten nicht überzeugen konnte. Den flüssigen, leicht zu lesenden Schreibstil empfand ich als sehr angenehm.