Einnehmender Schreibstil

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kristallkind Avatar

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Die Psychologin Chloe hat ein Geheimnis. Als sie zwölf Jahre alt war, wurde ihr Vater als Serienmörder verurteilt und schmort seitdem im Gefängnis. Doch nun, fast auf den Tag genau zwanzig Jahre später, scheint die Mordserie weiterzugehen, wobei der Killer seine Opfer auf die eine oder andere Weise mit Chloe in Beziehung bringt.

Diesen Thriller konnte ich nicht aus den Händen legen. Die Handlung war so spannend aufgebaut, dass ich meine Mutmaßung, wer wohl dieser irre Killer sein mochte, mehrmals verwarf, bis ich am Ende mit fast allem rechnete. Das etwas mystische Flair Louisianas, welches immer leicht im Hintergrund durchschimmerte, war für diese Geschichte meiner Meinung nach perfekt gewählt. Der Grusel-Faktor wurde damit unbewusst verstärkt, in dieser undurchschaubaren Szenerie hielt man plötzlich alles für möglich.

Mit der Protagonistin Chloe war ich allerdings nicht das ganze Buch über im Reinen. Trotz ihres Familienhintergrundes und ihren Erlebnissen konnte ich manchmal ihre Reaktionen und Handlungen überhaupt nicht nachvollziehen. Diese Momente waren mir dann einen Hauch zu realitätsfremd, durchdrungen mit völlig unangebrachter Verwegenheit. Trotzdem packte die Autorin Chloes Gedanken und die teilweise Aufarbeitung ihres Traumas sensibel an, was für mich ein unerwarteter Bonus war und dem Schreibstil damit eine besondere Note verlieh.

Das Ende gestaltete sich nicht unbedingt in der Art, wie ich es mir vorgestellt hatte. Es ließ mich zwar zufrieden, aber etwas gedankenverloren zurück und sorgte so dafür, dass mir das Buch wahrscheinlich in Erinnerung bleiben wird.

Letztlich kann ich „Das siebte Mädchen“ als Thriller unbedingt empfehlen. Wendungsreiche Handlung, spannend erzählt, mit überraschenden Aufdeckungen und interessanten Charakteren. Für mich ein Pageturner! / 4,5 Sterne