Spannungsreicher Psychothriller

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annaxlin Avatar

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Mit dem Thriller »Das siebte Mädchen« hat die Autorin Stacy Willingham ein hochspannendes Debüt geliefert. Es handelt von Chloe, die bereits im Alter von 12 Jahren miterleben muss, wie ihr Vater als Mörder von sechs Teenagern verurteilt wird. Zwanzig Jahre später – Chloe ist mittlerweile promovierte Psychologin – verschwindet eine ihrer Patientinnen und Chloe ahnt, dass jemand die Taten ihres Vaters imitiert. Es geht also, da der Täter bekannt ist, weniger um eine Verbrecherjagd – wie es für das Genre Krimi & Thriller eigentlich typisch ist – sondern vielmehr darum, in die Psyche der Charaktere einzutauchen und etwas über die Möglichkeiten, psychischen Einfluss auf Menschen auszuüben, zu erfahren, was ich persönlich sehr interessant finde.
Durch das Cover wird man bereits in die düstere Atmosphäre der Geschichte hineingezogen. Zwar hatte ich zu Beginn leichte Schwierigkeiten, mich von der Geschichte gefangen nehmen zu lassen, da es etwas dauert, bis sie an Fahrt aufnimmt, doch im Laufe der Kapitel konnte mich das Buch richtig fesseln. Dazu trägt vor allem der flüssige Schreibstil von Stacy Willingham bei.
Mit der Protagonistin Chloe bin ich nur mäßig warm geworden. Manchmal hätte ich sie während des Lesens am liebsten einmal geschüttelt, weil ich ihr Handeln oft nicht nachvollziehen konnte. Dadurch war es manchmal eine ziemlich anstrengende Lektüre, da es mir persönlich schon wichtig ist, eine Bindung zu den Protagonisten herzustellen oder mich ggf. sogar mit ihnen identifizieren zu können. Nichtsdestotrotz sind die Charaktere im Großen und Ganzen gut ausgearbeitet und authentisch und haben alle ihre Daseinsberechtigung, indem sie alle zum Handlungsverlauf beitragen.
Insgesamt gebe ich dem Thriller »Das siebte Mädchen« 4 von 5 Sternen, da ich den Plot und die Thematik grundsätzlich sehr interessant fand, das Buch aber trotzdem ein paar Schwachstellen aufweist.