Unterhaltsam, aber unerwartete Wendungen bleiben aus

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mysnarkyself Avatar

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Der Herbst steht vor der Tür und nichts passt besser zu den kühlen Abende als ein spannender Thriller. Mit Lob von Karin Slaughter, Val MacDermid und Jeffery Deaver scheint „Das siebte Mädchen“ von Stacy Willingham genau dieses Buch zu sein.

Als Chloe zwölf war, verschwanden sechs Mädchen spurlos. Ihre Leichen wurden nie gefunden. Alle Indizien weisen auf ihren Vater hin. Als er gesteht, wird er als Serienmörder verurteilt und geht lebenslang ins Gefängnis. Der Fall sorgte für Schlagzeilen und die Familie zerbrach daran.

Fast zwanzig Jahre sind seitdem vergangen. Chloe arbeitet inzwischen als Psychologin in Baton Rouge und möchte bald ihren Verlobten heiraten. Doch kurz vor dem Jahrestag ihres Vaters Verbrechen verschwinden wieder zwei Mädchen. Und Chloe hat eins der Mädchen als letztes gesehen. Der Albtraum von damals scheint erneut zu beginnen.

„Das siebte Mädchen“ ist aus Chloes Perspektive geschrieben. Als Psychologin sind ihre Beobachtungen und Beschreibungen nicht nur detailreich, sondern sie setzt sich analytisch mit dem damaligen und heutigen Geschehen auseinander. Besonders zu den Geschehen aus ihrer Kindheit bekommt man gefilterte Informationen und Chloe versucht diese aus einer neuen Perspektive zu betrachten.

Aufgrund der Lobeshymnen von erfolgreichen Thriller- Autoren hat man sich mehr von Stacy Willinghams Buch erhofft. Auch wenn man erst am Ende die genauen Zusammenhänge erfährt, so ist schon im ersten Viertel des Buches klar, wer es wirklich war. Die angepriesenen unerwarteten Wendungen sind weder unerwartet noch überraschend. Als regelmäßiger Thriller-Leser sind die Zusammenhänge eher offensichtlich und man lässt sich auch von dem üblichen Verwirrspiel nicht blenden.

Der Thriller „Das siebte Mädchen“ von Stacy Willingham ist unterhaltsam, aber die unerwarteten Wendungen bleiben aus.