Von Morden, Manipulation und Mittelmaß

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justm. Avatar

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Chloe hatte es als Tochter eines Serienmörders nicht ganz leicht im Leben, aber versucht das beste aus ihrem Schicksal zu machen und wurde so letztendlich Psychologin - wohl auch, um aus dem eigenen Trauma heraus, Hilfestellung für Andere zu geben.
Eigentlich könnte alles ganz toll sein: eigene Praxis, toller Verlobter, aber plötzlich verschwinden, wie in ihrer Kindheit, junge Mädchen und alles erinnert an die Verbrechen ihres Vaters.

Was an sich Spannung in höchstem Maße verspricht, stellte sich für mich schnell als Geschichte heraus, die eigentlich nur in genau zwei Richtungen gehen kann. Und so erwischte ich mich dabei die ganze Zeit während des Lesens darauf zu warten meine Vorahnungen erfüllt zu sehen.
Es war durchaus interessant, daß sich Autorin Stacy Willingham dazu entschied tatsächlich (irgendwie) beide Pfade zu beschreiten. Auch wenn sich einer letztlich als falsch herausstellte, so war die Auflösung des Buches für mich gleichzeitig überraschend und eben doch vorhersehbar. Etwas, das mir tatsächlich beim Lesen eines Thrillers oder Krimis, so weit ich mich erinnern kann, noch nie untergekommen ist.

Und dennoch konnte mich Willinghams Debut nicht in Gänze überzeugen. Auch wenn ich ihr Buch gut geschrieben fand und, wie gesagt, die Wendung am Ende kam, so fehlte mir doch irgendwie die Spannung beim Lesen des Großteils der über 400 Seiten, was schade ist, da sowohl Protagonistin Chloe, als auch ihre Geschichte das hergegeben hätten.

Nichtsdestotrotz möchte ich das Ganze als halbwegs gelungenes Erstlingswerk einstufen, das aber leider aufgrund dessen, daß es eben doch nur im Mittelmaß stecken bleibt, nicht aus dem Meer des Thriller-Genres, wenn wir beim Original-Titel "A flicker in the dark" bleiben wollen, heraus scheinen kann.