Folgen des Kriegs

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sternschnuppentänzerin Avatar

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Der 21-Jährige Tristan fährt mit dem Zug nach Norwich, um die Schwester seines toten Kameraden Will zu treffen. Nach einigen Hindernissen, bekommt er mit Verspätung sein Zimmer doch noch. Bis er es aber beziehen kann, dauert es noch eine Weile und so macht er einen kurzen Abstecher in eine Gaststätte, wo er William Miller trifft. Ein Mann, der Tristan noch mehr zum nachdenken bringt und der ihn auch ohne Worte versteht. Was hat Tristan im Krieg alles erlebt? Was hat er gesehen, dass er so geworden ist?

John Boyne schafft es von Anfang an, einem in den Bann zu ziehen. Spricht die alte Dame tatsächlich von Morden, die sie begannen hat? Schnell kommt heraus, dass es sich nur um eine Autorin handelt, aber der Nachgeschmack bleibt. Der Schreibstil ist sehr bildlich und ich konnte mich schnell in die jeweiligen Szenen hineinversetzen, sah alles vor mir. Während der Leseprobe ist mir immer wieder aufgefallen, wie anders Tristan denkt, wie er sich Konstellationen vom Leben seines Gegenübers ausdenkt, doch warum liegt so viel Bedeutung drauf? Wir wissen nur, dass er Soldat im ersten Weltkrieg war und wahrscheinlich schreckliches durchgemacht hat. 

Ich kann mir vorstellen, dass dieses Buch unter die Haut gehen wird und Abgründe auftun kann, vor denen wir gerne die Augen verschliessen. Vorallem weil es realistisch ist und man sich nicht einfach sagen kann, ist ja bloss erfunden.