Ganz langsam

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alasca Avatar

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Der Autor lässt sich Zeit in dieser Leseprobe. Und so geschieht eigentlich nicht viel. Ein junger Mann kommt in seiner Pension an, sein Zimmer ist aufgrund pikanter Umstände noch nicht bereit für ihn, und so begibt er sich in den nächsten Pub, um die Zeit zu überbrücken, und kommt ins Gespräch mit einem Fremden.

Es geschieht nicht viel, aber der Leser bekommt viele Informationsbröckchen hingeworfen. Der Protagonist hat den Ersten Weltkrieg überlebt. Er leidet unter einer milden posttraumatischen Belastungsstörung. Sein Verhältnis zu seinem Vater ist schlecht. Er hat in Norwich etwas Unangenehmes zu erledigen. Und er wäre gern Schriftsteller. Und man möchte gern mehr wissen. Zum Beispiel: Was hat es mit J. T. Clayton auf sich? Und was mit dem hellsichtigen Fremden?

Was mir sehr gefiel, war der eigenwillige Einstieg in die Geschichte, der flüssige Stil und die beiläufige Art, mit der jede Figur Farbe und Profil erhält. Wenn auch im Fall des jugendlichen Pensionswirtes ein bisschen viel;-) Auch das langsame Tempo hebt sich wohltuend von den reißerischen Einstiegen der letzten LPs ab.

Ich lasse mich gern auf das Tempo des Autors ein und auf das, was er zu erzählen hat.