Das sehr sehr späte Geständnis

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
lape09 Avatar

Von

 Ein Blick auf John Boyne's " Das späte Geständnis des Tristan Sandlers" lässt bereits Tief ins Buch blicken. Titel und COver könnten nicht passender sein und treffen den Kern.

Der Anfang des Buchs stellt den Beginn von Tristan Sandlers Reise nach Norwich da. Er trägt eine schwere Last auf den Schultern und im Gepäck die Briefe von Will, die er seiner verbliebenden Schwester übergeben möchte. Will ist der Mann für Tristan an deren Seite er den Krief erlebt hat und noch mehr. Denn Will war mehr als ein Kriegskamerad für Tristan, bevor er wegen Feigheit vor dem Feind von seinem Regiment hingerichtet wird. Sandler trifft Marian, Wills Schwester mit seiner Last gegenüber und ringt sich irgendwann zu dieser durch, bis hin zu seinem späten Geständnis.

Vor dem Hintergrund des Krieges entfaltet John Boyne seinen Roman. Die Vielfalt der Themen breitet sich schließlich mehr und mehr aus. Im Fokus stehen der Krieg sowie seine Folgen und Homosexuallität im Angesicht der damaligen Zeit. Aber auch Liebe, Freundschaft, Schuld, Feigheit und Mut. Und diese tiefen Themen werden in Boyne's Roman in voller Spannung verpackt. Und so ist das Geständnis ein wirklich spätes Geständnis zu dem man sich gerne hin liest. Tristan's Geschichte ist die eines Mannes im Krieg die voller Realität und reist den Leser völlig mit in Spannung und Mitgefühlt.

Das Buch springt immer wieder von dem Besuch in Norwich 1919 zurück in die Vergangenheit 1916 in den Krieg.  Der Schreibstil ist schlicht gehalten und erinnert an eine Tagebuchform.

Der Roman ist sehr lesenswert. Das Buch wäre in einer Bücherei vielleicht nicht  meine erste Wahl gewesen, deshalb war es umso mehr positiv überraschend.