Das späte Geständnis des Tristan Sadler

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eselsohr7 Avatar

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John Boyne bekannt durch " Der Junge im gestreiften Pyjama" wurde 1971 geboren. Der noch junge Autor wagt sich an brisante Themen heran und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund.

London 1919: Der erste Weltkrieg ist gerade vorbei und der 21 jährige Tristan Sadler sitzt im Zug nach Norwich, um sich dort mit Marian Bancroft zu treffen. Sie ist die Schwester seines verstorbenen Kameraden Will. Eigentlich will er ihr nur ein Bündel Briefe zurückgeben, doch Tristan hüttet ein schlimmes Geheimnis. Als sich die Beiden dann in einem Cafe gegenübersitzen, geht es nicht nur um die Briefe, sondern auch um die Schuld die Tristan auf sich geladen hat. Wird er Marian sein schlimmstes Geheimnis anvertrauen und wird es im gelingen mit seiner Schuld fertig zu werden?

Wiedereinmal ist es John Boyne gelungen mich zu begeistern. Er hat einen Roman geschaffen, über ein Kapitel der Geschichte, welches schon fast in Vergessenheit graten ist. Er beschreibt eine Generation, die noch für ihre Ideale eintrat und für diese bereit war zukämpfen. Zudem berichtet er auch von den Schattenseiten der damaligen Zeit und was es damals bedeutete "anders" zusein. Seine Charaktere sind sehr gut gewählt und ebenso beschrieben. Die Figur des Tristan Sadler erinnert mich ein wenig an Ernest Hemingway. Auf Grund seiner sehr genauen Beschreibungen, fällt es einen leicht sich in die damalige Zeit zurück zu versetzen. Mit viel Einfühlungsvermögen ist es ihm gelungen, dem Buch die nötige Atmosphäre und Tiefgründigkeit zu verleihen. Sein Schreibstil ist recht einfach gehalten, so dass man das Buch in einem Rutsch lesen kann. Ohne viele Worte bringt er die Sache auf den Punkt. Ein gelungenes Buch, welches man immer wieder lesen kann.