Kein klassisches Kinderbuch

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makkipakki Avatar

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Jacominus ist Sohn seiner Eltern. Wir begleiten ihn in seinem Leben, durch Höhen und Tiefen und eben durch sein ganzes Leben. Neben der Kindheit erfahren wir viel aus seinem leben und können seine Entwicklung nachvollziehen.

Das Cover zeigt Jacominus. er schaut recht traurig, aber nach Lektüre des Buches ist es eher ein weiser Blick, als traurig. Die Illustrationen sind alle zwei Seiten doppelseitig gestaltet. Es sind herbstliche Farben und die Bilder wirken durch diese Farbgestaltung irgendwie alt, was sich mit der Story gut in Verbindung bringen lässt. Sie sind sehr detailreich und durch die Bildunterschriften (meist so drei Sätze zur Beschreibung) wird viel erklärt. Interessant finde ich aber auch, dass die auf eine bebilderte Doppelseite folgende Seite sich gerne noch einmal auf das vorherige Buch bezieht (wobei das Zurückblättern etwas ungünstig ist). Die Illustrationen sind einfach wundervoll und wahre Kunst.
Die Handlung ist etwas Besonderes. Sie erinnert mich ein wenig an Forest Gump oder den Hundertjährigen, aber eben auf eine doch recht kindliche Weise. Neben dem heranwachsen von Jacominus, zieht er in den Krieg (meine meinung), aber eben nicht irgendwie auf brutale Weise, sondern als historisches Ereignis. Er begegnet immer wieder seinen freunden und am Ende steht eben auch das Ende des Hasens, wobei die Abrechnung am Ende wirklich noch mal toll ist. Jacominus hat viele Schicksalsschläge zu ertragen, wobei er sich wirklich toll entwickelt. Gerade weil Parallelen zur Geschichte hergestellt werden, ist es sicherlich kein klassisches Kinderbuch und muss dringend begleitet werden.
Sprachlich ist dieses Buch ein Juwel. Es werden so tolle sprachliche Bilder vermittelt und es ist so differenziert. Irgendwie lyrisch und altmodisch. Allerdings auch hier wieder kein klassischer text zum Vorlesen für Kinder. Es gibt einige Fremdworte und es wird hin und wieder auch ins Englische gewechselt. Das ist für den Erwachsenen Leser sicher kein Problem, aber für ein Kind, welches noch nicht in die Schule geht sicherlich schwierig und muss eben auch wieder sehr doll begleitet werden.

Ein wirklich tolles Buch und ein Juwel im Bücherregal. Allerdings eben kein Kindervorlesebuch. Dafür ist die Thematik etwas zu komplex und schwer und die Sprache zu anspruchsvoll. Vielleicht bin ich auch ein viel zu verkopfter Erwachsener, meinem vierjährigen habe ich das Buch jedenfalls nicht vorgelesen, denn noch traue ich ihm den Stoff nicht zu. Die Illustrationen sind ein echter Hingucker und somit bleiben vier Sterne für ein nicht gerade klassisches Kinderbuch ab dem Grundschulalter.