3 Freundinnen

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vero97 Avatar

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Eine für alle, alle für eine. Das versprechen sich die Freundinnen Elli, Käthe und Marion eins. Doch dann hält der Nationalsozialismus Einzug, der Krieg beginnt. Und die Verbundenheit der drei jungen Frauen wird auf eine harte Probe gestellt.

Die Handlung habe ich mit viel Spannung verfolgt, die Schriftsprache war leichtgängig und atmosphärisch, jedoch von der Art, dass mir stets um die Fiktion der Handlung bewusst war. Zwar beinhaltet sie viele Schicksale, wie sie sich bestimmt auch real zugetragen haben, doch geschehene Grausamkeiten werden dabei nicht bis ins Detail beschrieben. Elli, deren Leben wir im Buch begleiten, erfährt und erlebt die schlimmsten Gräueltaten nur aus zweiter Hand, was die Handlung etwas abmildert, aber ihr dadurch auch an Tiefe nimmt. Sie selbst versucht zwischen dem aufstrebenden deutschen Gedankengut im Dorf und ihrer Loyalität zur jüdischen Freundin ihren Weg zu finden und ihrer Überzeugung treu zu bleiben. Die drei jungen Frauen der Geschichte verkörpern dabei unterschiedlichste Schicksale dieser Zeit. Machtverhältnisse und Einstellungen ändern sich mehr und mehr. Und Verlust, Leid, Machtbestreben und Ungerechtigkeit prägen das Leben und Umfeld der Frauen. Besonders die jüdische Margot und ihre Familie trifft dies hart, während Käthe vom politischen Bestreben der Zeit profitiert und in ihr auf geht. Das Buch erzählt jedoch auch von Mitgefühl, Hilfsbereitschaft und großer innerer Stärke, Liebe und Risikobereitschaft was mich, ohne zu viel vorweg nehmen zu wollen, sehr, sehr beeindruckt hat. Auch Hans als Nebenfigur, wie auch Rudolph und natürlich Friedrich tragen großen Anteil an der Handlung und runden diese sehr gelungen und stimmig ab.