Die Kraft der Freundschaft in schwierigen Zeiten

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maria-luise Avatar

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Die Autorin Lilly Bernstein, erzählt in ihrem neuen Roman „Sturmmädchen“ eine Geschichte über drei junge Frauen und deren Schwur vor dem Hintergrund der Machtergreifung der Nationalsozialisten.

Inhalt:
Die drei Freundinnen Elli, Margot und Käthe kennen sich seit ihren Kindertagen in der malerischen Eifel. Aber die Zeitläufte stellen ihre Freundschaft auf eine harte Probe. Als die Nationalsozialisten die Macht übernehmen, fühlt Käthe sich von der neuen Ideologie angezogen, während die Jüdin Margot bald um ihr Leben und das ihrer Familie fürchten muss. Die gehbehinderte Elli, für die Leute im Dorf nur das »Hinkemädchen«, wird hineingerissen in einen Strudel der Gefühle: Angst und Trauer um ihre Freundinnen, Sorge um ihre überarbeitete Mutter, die einzige Hebamme im Tal. Und sie fühlt eine Liebe in sich aufkeimen, die es gar nicht geben dürfte. Doch sie weiß, dass sie nur eine Wahl hat: Margot zu helfen, um jeden Preis. Auch wenn sie sich dabei selbst in Gefahr bringt und droht, alles zu verlieren, was sie liebt.

Meine Meinung:
Das Cover finde ich ausgesprochen gelungen und für den Klappentext konnte ich mich sofort begeistern. Die Autorin versteht es ausgezeichnet ihre berührende fiktive Handlung, mit gut recherchierten historischen Fakten, zu verknüpfen.

Bereits nach den ersten Seiten hat mich diese Geschichte in seinen Bann gezogen. Wunderbare authentisch agierende Protagonisten, allen voran die scheinbar naive Elli, die trotz ihrer Behinderung eine durchaus tragende Rolle spielt.

Eigentlich haben sich die drei Freundinnen Elli, Margot und Käthe ewige Freundschaft geschworen, doch seit die Nationalsozialisten die Macht übernehmen, herrscht Schweigen zwischen ihnen. Käthe fühlt sich der neuen Ideologie hingezogen, während die Jüdin Margot sich um ihr Leben und das ihrer Eltern sorgen muss. Nur Elli versteht die Welt nicht mehr und tappt in ihrer naiven Art, von einem Fettnäpfchen in das andere. Ihre heile Welt scheint es nicht mehr zu geben, sie gewinnt an Stärke und wächst immer mehr über sich hinaus. Elli wird fast krank vor Sorge um ihre Freundin Margot und gelangt zu einer Entscheidung, die ihr Leben verändern wird.

Das Ende hält so einiges an Überraschungen und Wendungen bereit, mit denen ich so nicht gerechnet hätte, mich aber für Elli und ihren Seelenfrieden, gefreut hat.

Fazit:
Der Autorin ist mit ihrem flüssigen Schreibstil, eine authentische und spannungsgeladene Geschichte gelungen, die mich von der ersten Zeile an fesseln konnte. Die Charaktereigenschaften der Protagonisten, sind hervorragend ausgearbeitet. Besonders die Entwicklung von Elli hat mir sehr gut gefallen, plötzlich stark, mutig und selbstbewusst. Der schwungvolle Schreibstil unterstreicht die emotionalen Momente und lässt auch die Niederlagen fühlbar werden. Im Nachwort am Ende des Buches, weist die Autorin noch einmal auf Fiktion und historische Ereignisse, hin.
Von mir 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!