Ein Buch, das mir emotional viel abverlangt hat

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flotteranton Avatar

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Als Teenager erleben Elli, Käthe und Margot den Frühsommer 1933 in der Eifel völlig unbeschwert und schwören sich ewige Freundschaft. Ab 1938 wird diese Freundschaft auf eine harte Probe gestellt. Käthe ist der neuen Ideologie nicht abgeneigt, verspricht sie ihr und ihrer Familie doch ein besseres Leben. Währenddessen sind Margot und ihre jüdische Familie allerlei Schikanen ausgesetzt und kämpfen ums nackte Überleben. Die gehbehinderte Elli wird von ihrer Mutter gut behütet und erkennt den Ernst der Lage lange Zeit nicht.

Lilly Bernsteins Schilderung der Ereignisse aus Sicht von Elli sind so realistisch, dass ich nach einiger Zeit meinte, die Menschen persönlich zu kennen. Und oft lösten gerade kleine Begebenheiten bei mir eine Vielzahl an Emotionen aus. Von Freude und Bewunderung bis hin zu Angst und purem Entsetzen war alles dabei. Auch Tränen wurden von mir vergossen.

Zum Glück gab es damals Menschen, die nicht mitgemacht oder nur weggesehen haben, sondern auch solche wie Schwester Gertrud, Ellis Mutter und nicht zuletzt auch Elli. Das Hinkemädchen macht eine tolle Entwicklung durch und zeigt eine bemerkens- und bewundernswerte Haltung. Sie scheut kein Risiko, um ihrer Freundin Margot beizustehen und sie zu retten und wächst dabei über sich hinaus.

Ein sehr gut recherchierter historischer Roman über schlimme Zeiten, die auch vor einem kleinen Dorf in der idyllischen Eifel nicht haltgemacht haben. Ein Buch das ich jedem ans Herz legen kann.