Freundschaft in lebensbedrohlichen Zeiten

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ann-marie Avatar

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Drei junge Frauen aus einem kleinen Eifelstädtchen, unzertrennliche Freundinnen bereits seit Kindertagen, erleben auf ganz unterschiedliche Weise die Zeit in den Jahren 1938 bis 1939
Jede von ihnen, Käthe, Ellie und Margot, mit verschiedenem familiärem Hintergrund ermöglichen Einblicke in die unterschiedlichen Entwicklungen, mit denen einzelne Bevölkerungsschichten in dieser Zeit konfrontiert wurden:
Käthe und ihre Familie, von der neuen Nazi-Propaganda überzeugt, spiegelt hervorragend das Denken und das bedingungslose und blinde Vertrauen in die Versprechungen Hitlers wider.
Mit Margot, die sich auf Grund ihrer jüdischen Wurzeln in Todesgefahr befindet, wird man hautnah mit der nackten Angst ums Überleben konfrontiert.
Und an Ellie, die unter den Folgen einer überstandenen Kinderlähmung in Form eines verkrüppelten Fußes leidet und als Halbwaise mit ihrer Mutter unter sehr ärmlichen Verhältnissen aufwächst, gehen die politischen Entwicklungen mehr oder weniger vorbei. Bis sie sich eines Tages mit der Rettung von Margot konfrontiert sieht.
Eine wie ich finde sehr interessante Romanidee, zwei wichtige (Vor-)Kriegsjahre aus der Sicht von drei jungen Frauen zu schildern. Alle Charaktere wirken authentisch auf mich und ich konnte mich mit ihrer Lebensführung und auch -einstellung sehr gut identifizieren. Aber auch mit den einzelnen Entwicklungsprozessen, die meiner Meinung nach folgerichtig und realistisch aufgebaut waren.
Teilweise erschütternde und nachwirkende Schilderungen haben mich auch nach Beendigung noch bewegt und zum Nachdenken angeregt.
Eine nicht einfache und teilweise belastende Zeitreise, die sich aber definitiv gelohnt hat!