Ich hoffe auf eine Fortsetzung

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katja-68 Avatar

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Eifel, Sommer 1933: Die Freundinnen Elli, Margot und Käthe kennen sich seit ihren Kindertagen.
In schillernden Farben malen sich die drei jungen Frauen aus, was ihnen die Zukunft bringen wird.
Als die Nationalsozialisten die Macht übernehmen fühlt Käthe sich von der neuen Ideologie angezogen.
Ihre Freundschaft wird nun auf eine harte Probe gestellt, denn für die Jüdin Margot und ihre Familie geht es schon bald um Leben und Tod.
Die gehbehinderte Elli, das »Hinkemädchen«, wird hineingerissen in einen Strudel der Gefühle, denn sie fühlt eine Liebe in sich aufkeimen, die es gar nicht geben dürfte.
Doch Elli weiß, dass sie nur eine Wahl hat: Margot zu helfen, um jeden Preis - auch wenn sie sich dabei selbst in Gefahr bringt und droht, alles zu verlieren, was sie liebt.

Auch wenn die Handlung (mit Ausnahme von Prolog und Epilog) in dem relativ kurzen Zeitraum von Oktober 1938 bis Mai 1939 spielt, wird hier eine große Geschichte erzählt.
Elli ist, wie damals viele junge Frauen vom Land, recht unbedarft, teils naiv, als sie von den Schrecken der Ereignisse quasi überrollt wird. Was tatsächlich gerade in der Welt geschieht, begreift sie erst als es (fast) zu spät ist.
Käthe verkörpert ein typisches Opfer der perfiden Nazi-Propaganda. Gehören sie und ihre verarmte Familie doch zu den vermeintlich "Abgehängten", verfangen die Heilsversprechen der neuen Machthaber sehr schnell.
Die lebenslustige, stets positive Margot muss hilf- und wehrlos zusehen, wie in kürzester Zeit ihre ganze Welt zusammenbricht. Zuerst nur beschimpft und ausgegrenzt, muss die gesamte Familie sehr schnell um ihr Leben fürchten.
Man ist beim lesen durchgängig an der Seite von Elli und man erlebt das langsame, aber stetige einsickern des Bösen in ihrer Umgebung fast hautnah mit.
Ich musste beim lesen die eine oder andere Pause einlegen und kurz durchatmen. Gerade weil manches, von dem wir heute mehr Details kennen, hier nur angedeutet wird, was aber dadurch nichts an Grausamkeit einbüßt.
Die Art und Weise wie Elli trotz Handicap und gegen viele Widerstände über sich hinauswächst, ist großartig und zeigt den Mut einzelner in dunkler Zeit.
Das kleine fiktive Dorf in der Eifel wirkt wie ein Spiegelbild der Gesellschaft Deutschlands kurz vor Kriegsbeginn und beschreibt die Umstände sehr realistisch.
Die Parallelen zu heute sind erschreckend!
Die Handlung endet mit einem Epilog Mai 1940 und ich hoffe sehr auf eine Fortsetzung, denn ich würde zu gern wissen, wie es Elli und Käthe während des Krieges ergehen könnte.