Starke Frauen in schweren Zeiten

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mabla59 Avatar

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"Sturmmädchen" ist nach "Trümmermädchen" und "Findelmädchen" der dritte historische Roman von Lilly Bernstein.
Ich habe dieses Buch innerhalb kurzer Zeit verschlungen, immer mit der Frage im Hinterkopf, wie ich persönlich in dieser Zeit unter diesem Regime auf die Gegebenheiten reagiert hätte.
Elli, Käthe und Margot sind Freundinnen. Es ist das Jahr 1933 und die Nationalsozialisten sind schon an der Macht.
Die Geschichte wird aus der Sicht der gehbehinderten Elli erzählt.
Käthe kann sich für die neuen Zeiten und die Ideologie begeistern. Margot hat es als Kind einer jüdischen Familie schwer und unter den Repressalien der neuen Regierung am meisten zu leiden.
Was wird aus der Freundschaft der drei Mädchen?
Lilly Bernstein erzählt lebendig und eindrücklich. Sie scheut sich nicht auch schwere Themen wie Zwangssterilisation und "Judenhäuser" anzusprechen.
Ebenso fließt der Alltag der Eifeler Bevölkerung inklusive der dubiosen Heiler und deren Methoden in die Handlung ein.
Für mich, die ich in ca.50km von der Eifel aufgewachsen bin und immer noch lebe, war es manchmal wie "nach Hause kommen", wenn so alte Begriffe wie die "Brockezupp" zu lesen waren. Die gab es auch manchmal noch in den sechziger/siebziger Jahre bei uns zu Hause.
Ganz klare Leseempfehlung von mir!