Definitiv kein Thriller, sondern ein dystopischer Roman

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lisaliestviel Avatar

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Ehrlich gesagt weiß ich nicht warum „Das U-Boot“ des Autoren Hans Leister ins Genre Thriller eingeteilt wurde. Nur weil die Handlung auch spannende Momente bereithält, reicht es meiner Meinung nach noch lange nicht aus ein Buch als Thriller zu bezeichnen. Wer also eine atemlose und super spannende Geschichte erwartet wird hier eher enttäuscht werden. Allerdings hat das Buch durchaus seine Stärken und konnte mich dadurch auch fesseln. Die ersten 160 Seiten passiert erst einmal recht wenig. Es geht ausführlich um den Alltag auf einem militärischen U-Boot, dem Leben in Israel und dem Gazastreifen und um das familiäre Geschehen rund um die beiden Hauptprotagonisten. Meisterhaft recherchiert hält der Autor hierbei zahlreiche technische Details und ausführliche Beschreibungen bereit. Hier spürt man seine Faszination für das U-Boot, aber auch wenn sich die Handlung flüssig las, hätte der richtig spannende Teil gerne schon früher beginnen können. Ab dem Zeitpunkt der Katastrophe wurde es nämlich erst richtig packend. Die Geschichte nimmt deutlich an Tempo auf und ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Zwar gibt es auch hier vielfältige technische und naturwissenschaftliche Details, diese empfand ich allerdings zumeist als interessant und sie bremsten meinen Lesefluss auch nicht aus. Gut gefiel mir außerdem nicht nur die mitreißende Handlung, sondern auch mehrere unerwartete Wendungen, sowie die authentischen Charaktere. Ein recht großer Zeitsprung am Ende der Handlung war dann wieder für meinen Geschmack zu viel des Guten. Würde ich das Buch allein nach dem Mittelteil bewerten, bekäme es auf jeden Fall 5 Sterne. Durch den gemächlichen Einstieg und das irritierende Ende, gibt es allerdings einen Stern Abzug.