zu konstruiert

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
reiselust Avatar

Von

Die Story: Teil 1 Überleben im U-Boot, S. 13 - 350: Die israelische Marinesoldatin Leah wurde für den Dienst auf einem Atom-U-Boot ausgewählt. Nach ihrer Hochzeit mit Uri beginnt ein längerer Einsatz im Mittelmeer, in dessen Verlauf sich eine globale Katastrophe ereignet. Das U-Boot taucht auf, Europa, Israel, Gaza sind zerstört. Es herrscht Dunkelheit Tag und Nacht. Zeitgleich überleben Tarik und seine Tochter in einem Tunnel zwischen Gaza und Ägypten. Zusammen mit einigen Israelis stoßen die beiden zu den Überlebenden des U-Bootes und machen sich mit dem U-Boot auf an die italienische Küste und durch das zerstörte Terrain zu Fuß bis in die Schweiz, wo sich weitere Überlebende in einem großen Tunnel befinden. Teil 2 Jahre später, S. 355 - 361: Die Überlebenden haben eine Dorfgemeinschaft gegründet. Teil 3 viele zehntausend Jahre später, S. 365 - 404.
Die Kapitel bis zur Katastrophe haben mir durchaus gefallen: die Gegenüberstellung des Alltags israelischer Marinesoldaten und ihrer Familien ( Leah und Uri ) und des Alltags der Palästinenser in Gaza ( Tarik und seine Familie ) fand ich gut und vielversprechend. Mit Ausbruch der Katastrophe wurde die Geschichte zwar spannender, wirkt m. E. jedoch reichlich konstruiert. Als ob der Autor um diverse Themen wie Konflikt zwischen Israel und Palästina, Überleben der Menschheit nach Umweltkatastrophen, Endlagerung von radioaktiven Stoffen, Matriarchat und auch noch in Teil 3 Umgang mit Ureinwohnern eine Story konstruiert hat. Das ganze gewürzt mit technischen Details zu U-Booten und Tunneln.
Der Roman hat gute Ansätze, aber anspruchsvolle Literatur sieht anders aus. Und das betrifft m. E. nicht nur den Schreibstil, der etwas dröge daherkommt, insbesondere was die Dialoge anbelangt.
Fazit: Eine durchaus spannende Geschichte, die mir aber zu überfrachtet war und mich nicht mitreißen konnte. 2 Sterne.