Spannend und opulent!
Was für ein opulenter Roman! In Deutschland hat man sich erst nach Yanagiharas zweiten Roman „Ein wenig Leben“ - und der war ein Erfolg - getraut, ihren Debütroman „das Volk der Bäume“ von 2013 zu übersetzen.
Ich finde es ein literarisches Meisterwerk, sprachlich opulent, aber präzise, der Aufbau gelungen und durch die pseudowissenschaftliche Ebene von Anmerkungen und Fußnoten in die Nähe der Realität gerückt. Das verschlägt einem den Atem.
Die Geschichte ist die von drei US-Forschern, die in der Südsee einen beinahe steinzeitlichen Stamm entdecken.
Einher mit dieser Entdeckung geht der Untergang und die Zerstörung dieses Stammes und dessen natürlicher Umgebung. Die Angehörigen des Stammes sind teilweise 120 Jahre und älter und sind körperlich so fit wie 60-jährige. Allerdings ist es um ihre mentale Leistung nicht mehr sehr gut bestellt. Das körperliche Alter verdanken sie dem rituellen Verspeisen einer bestimmten Schildkrötenart.
Als der Protagonist des Romans, Norton Perina, eine dieser Schildkröten nach Amerika schmuggelt, um ein Anti-Aging Medikament zu entwickeln, beginnt der Raubbau des Idylls des Südsee-Volkes.
Perina bringt die Forschung den Nobel-Preis ein. Dann aber findet man heraus, dass
er auf der Insel eine Form des Knabenliebe kennengelernt hat und all seine Adoptivkinder (über 40!) sexuell missbraucht hat. Das wiederum bringt ihn ins Gefängnis und diskreditiert natürlich seine akademische Leistung.
Hier geht es um zweierlei Formen der Vergewaltigung: der an der Natur und der am Menschen. Beides wird in diesem Roman ständig miteinander verwoben.
Ich fand den Roman sehr spannend, weil er mich als Leserin in eine moralische Bredouille bringt: Kann ich die wissenschaftliche Leistung eines Menschen unabhängig von seiner moralischen Integrität beurteilen? Kann bzw. darf ich das trennen?
Das Hörbuch ist fantastisch eingelesen und hat mich so manche Nacht um den Schlaf gebracht.
Ich finde es ein literarisches Meisterwerk, sprachlich opulent, aber präzise, der Aufbau gelungen und durch die pseudowissenschaftliche Ebene von Anmerkungen und Fußnoten in die Nähe der Realität gerückt. Das verschlägt einem den Atem.
Die Geschichte ist die von drei US-Forschern, die in der Südsee einen beinahe steinzeitlichen Stamm entdecken.
Einher mit dieser Entdeckung geht der Untergang und die Zerstörung dieses Stammes und dessen natürlicher Umgebung. Die Angehörigen des Stammes sind teilweise 120 Jahre und älter und sind körperlich so fit wie 60-jährige. Allerdings ist es um ihre mentale Leistung nicht mehr sehr gut bestellt. Das körperliche Alter verdanken sie dem rituellen Verspeisen einer bestimmten Schildkrötenart.
Als der Protagonist des Romans, Norton Perina, eine dieser Schildkröten nach Amerika schmuggelt, um ein Anti-Aging Medikament zu entwickeln, beginnt der Raubbau des Idylls des Südsee-Volkes.
Perina bringt die Forschung den Nobel-Preis ein. Dann aber findet man heraus, dass
er auf der Insel eine Form des Knabenliebe kennengelernt hat und all seine Adoptivkinder (über 40!) sexuell missbraucht hat. Das wiederum bringt ihn ins Gefängnis und diskreditiert natürlich seine akademische Leistung.
Hier geht es um zweierlei Formen der Vergewaltigung: der an der Natur und der am Menschen. Beides wird in diesem Roman ständig miteinander verwoben.
Ich fand den Roman sehr spannend, weil er mich als Leserin in eine moralische Bredouille bringt: Kann ich die wissenschaftliche Leistung eines Menschen unabhängig von seiner moralischen Integrität beurteilen? Kann bzw. darf ich das trennen?
Das Hörbuch ist fantastisch eingelesen und hat mich so manche Nacht um den Schlaf gebracht.