Das Wesen der Dinge und der Liebe

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cellissima Avatar

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Über ein halbes Jahrzehnt nach dem Erscheinen ihres Weltbestsellers "Eat, Pray, Love" meldet Elizabeth Gilbert sich zurück - mit einem exotischen, 699 Seiten dicken Roman.
In "Das Wesen der Dinge und der Liebe" widmet die Autorin sich einem großen Jahrhundert, nämlich dem 19., und einer bemerkenswerten Frau: Alma Whittaker.

Alma wird am 5. Januar 1800 in Amerika geboren, als Tochter eines Vaters, der bis dahin schon ein überaus ereignisreiches Leben hinter sich hat.
Durch den Handel mit Heilpflanzen ist er ein reicher Mann geworden.
Alma wächst inmitten dieser Pracht auf, und so verwundert es wenig, dass auch sie ihr Herz an die Botanik verliert.
Alma ist extrem wissbegierig - sie möchte die Welt verstehen, hinterfragt und durchdenkt alles.
Ihre Eltern lassen ihr die bestmögliche Bildung zukommen, beantworten ihr alle Fragen.
Was sie ihr jedoch nicht erklären, ist die Liebe. So brennt in Alma´s Inneren bspw. die Frage, warum wir Menschen uns nach Liebe sehnen. Sie findet zunächst keine Antworten.
Doch Alma Whittaker wäre nicht Alma Whittaker, wenn sie sich mit Unwissen zufrieden geben würde...
Am Ende ihres Lebens blickt sie zurück: sie ist dem Geiste Darwin´s ebenbürtig. Sie hat Antworten gefunden. Sie kennt nun das Wesen der Dinge - und der Liebe!


Elizabeth Gilbert´s Schreib- und Erzählstil ist traumschön, er verstärkt die Exotik dieser Geschichte zusätzlich.
Dabei ist er überaus angenehm und flüssig lesbar.

"Das Wesen der Dinge und der Liebe" entführt den Leser an allerlei Orte auf dieser Welt: schon auf den ersten Seiten kann er ab England und dem Jahre 1776 mit Cook in See stechen und die Welt umsegeln; er gelangt nach Madeira, Teneriffa, Tasmanien, Neuseeland, schließlich nach Tahiti.

Dieser Roman enthält eine perfekte, sehr ausgewogene Mischung aus Abenteuer-, Liebes- und Wissenschaftsroman.
Im Verlauf dieser knapp 700 Seiten gibt es ein paar Längen. Die betreffenden Passagen hätte man sicher kürzen können - doch sie fallen in Anbetracht der Schönheit und Vollkommen des ganzen Rests kaum in´s Gewicht.
Wirklich stagniert hat der Lesefluss jedenfalls an keiner Stelle.


Fazit:
Eine große Frau, ein gewaltiges Jahrhundert, eine Mischung aus Abenteuer, Liebe und Wissenschaft, herrliche Kulissen sowie ein Hauch Exotik, der über alledem liegt..."Das Wesen der Dinge und der Liebe" lässt den Leser den Alltag vergessen.
Ein herrlicher Schmöker für lange Herbst- und Winterabende!