13 Jahre +

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littleskull Avatar

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13 Jahre sind eine lange Zeit, um genau zu sein:
13 Jahre, 1 Monat und 10 Tage.

Im Prolog vom 07. April 2007 wird uns ein Insasse der JVA Hagen vorgestellt,
der in seinen Freigängen in den letzten Monaten eine Wohnung in Aachen gefunden hat.
Im Laufe der weiteren Leseprobe erklärt sich auf seine Wut (und das Fehlen des
Glücklichseins über seine Freilassung) ...

Am 22. Juli 2009 bekommen KHK Menkhoff und sein Kollege Seifert einen anonymen Tip,
dass Sie in der Zeppelinstrasse in Aachen, in einer bestimmten Wohnung, ein verschwundenes
kleines Mädchen finden. Als sie im heruntergekommenen Mehrfamilienhaus ankommen und besagte
Wohnung aufsuchen, öffnet ihnen ein "alter Bekannter" die Tür ...

An diesem Tag verschwindet die kleine Juliane, 4 Jahre alt, quasi vor den Augen ihrer Mutter von einem
Spielplatz, 3 Tage später wird sie erwürgt und in einen Müllsack gewickelt im Aachener Wald gefunden,
unweit ihres Elternhauses.

Dort lernen wird den damals 23-jährigen Alex Seifert kennen, der noch nicht lange im Polizeidienst ist
und mit Juliane sein erstes Mordopfer verdauen muss, wobei ihm seine Gefühle immer wieder reingrätschen.
Sein Vorgesetzter Menhoff lehrt in, bei Mordfällen nie Gefühle mit einfliessen zu lassen, da das die Beurteilungen trübt.Leichter gesagt, als getan ...

Zurück ins Jahr 2009, 22. Juli 2009. Dr. Joachim Lichner, Psychologe, öffnet den beiden Kommissaren die Tür und fühlt sich sofort angegriffen, weil sie seine Wohnung durchsuchen wollen (aufgrund des anynomen Tips mit dem Mädchen). Er ist - seiner Meinung nach - vor über 13 Jahren unschuldig als Kindermörder verurteilt worden und der Meinung, KHK Menkhoff hätte ihm seinerzeit belastendes Material untergeschoben.
Die Polizisten durchsuchen die schäbige, durchweg dreckige Wohnung und entdecken zum Schluss aber ein sauberes, helles, frischgestrichenes Zimmer in Gelb ... es ist leer, kein Kind weit und breit.

Spannend, spannend ... ist Dr. Lichner seinerzeit zu unrecht verurteilt worden, hat ihn jemand reingelegt ?
Wer hat dann die kleine Juliane umgebracht und wiederholt sich die ganze Geschichte nach 13 Jahren wieder ? Es kann ja kein Zufall sein, dass der anonyme Tippgeber die Polizei zur Wohnung des gerade entlassenen Häftlings Dr. Lichner schickt ... was ist da los ? Werden Menkhoff und Seifert Licht ins Dunkel bringen ?

Ein ungewöhnlicher Thriller mit Zeitsprüngen, in die Vergangenheit, in die Gedankenwelt eines entlassenen Häftlings, in die Sichtweise des noch jungen Junior-Partners Seifert. So kommt scheinbar jeder Beteiligte einmal mit seinen Gedanken und Sichtweisen zum Zug, so dass sich das Puzzle nach und nach langsam zusammenfügt. Interessante Schreibweise, die Lust auf mehr macht.