Mit geheimnisvollem Titel...

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kainundabel Avatar

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###### ...und einem kurzen Rückblick ins Frühjahr 2007 startet die (leider so kurze) Leseprobe. Arno Strobel war mir bis dato überhaupt kein Begriff. "Das Wesen" könnte diesen Zustand ändern. Nach 13 Jahren Haft wird "Er" aus der JVA Hagen entlassen, fährt nach Aachen, wo er sich als Freigänger bereits eine Wohnung gemietet hat und "die Wut war wieder da". Dem Autor gelingt es sofort, den Leser hochkonzentriert zu machen, denn vage Andeutungen sind auch im weiteren Verlauf so geschickt, ja geradezu raffiniert eingestreut, dass Spannung und Neugier stetig steigen. Von welcher Wut ist die Rede? Wer ist das Ziel dieser Wut? Ist der Psychiater Lichner der entlassene Strafgefangene? Hat er heute  -  2009  - etwas mit dem Mord an der kleinen Juliane zu tun? Und warum stockt dem Ich-Erzähler Seifert der Atem, als er mit Oberkommmissar Menkhoff Lichner gegenübersteht?

###### Arno Strobel erzählt zügig, mitunter fast atemlos, ohne Schnörkel und Weitschweifigkeiten. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, als treibe der Autor mich vor sich her durch ein Labyrinth von Schauplätzen, Personen und Beziehungen, alles nur kurz wahrnehmend, aber immer so viel, dass es elektrisiert. Wenn Strobel diesen Parcours über 360 Seiten durchhält, ist ihm ein Buch gelungen, das die (inzwischen leider schon inflationär verwendete) Bezeichnung "Psychothriller" wirklich verdient. Solche Bücher mag ich! Da krame ich doch mal gleich nach meiner Weihnachtswunschliste, auch wenn es dann wieder heißen sollte: "Noch ein Buch??"