Ein doppeltes Spiel

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clara_fall Avatar

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Durch dieses Buch bin ich auf einen Autor aufmerksam geworden, der mir bisher völlig unbekannt war, der aber einen sehr reizvollen Stil hat und recht "kuriose" Geschichten zu erzählen hat, die es so bisher noch nicht in der deutschen Thriller-Welt gibt. Das hat mich dazu verleitet, mir alle bisherigen Bücher von ihm zu kaufen und bin auf weitere knisternde Leseabende gespannt. Aber jetzt erstmal zu diesem: Anfangs war ich etwas demotiviert durch die doppelte Handlungsschiene, das war ziemlich anstrengend beim Lesen, vor allem, wenn ich es mal für mehrere Stunden aus der Hand gelegt hatte, war es schwierig, wieder reinzukommen. Erst im letzten Drittel bleibt die Jetzt-Zeit und die Handlung wird dramatischer und packender. Es wird schnell deutlich, dass sich hier zwei selbstherrliche Menschen gegenüber stehen: Menkhoff und Lichner. Erst auf den letzten Seiten erfährt man, wer von den Beiden das Rennen macht. Seifert macht in all den Jahren einen kleinen Reifeprozess durch, manchmal hätte ich mir jedoch noch mehr Mut und Direktheit von ihm gewünscht. Der Autor verhindert meist solche Momente, denn gerade im entscheidenden Augenblick klingelt ein Handy oder klopft es an der Tür und der Ich-Erzähler verpasst seine Chance. Das nervt manchmal etwas. Ansonsten gut gemacht und wie gesagt - hier ist ein neuer Fan von Arno Strobel! Das Cover ist super, hat Wiedererkennungswert!