Strobel versteht es die Leute hinters Licht zu führen!

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ashleys bücherkabinett Avatar

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Inhalt:
2 Zeitebenen – fast die gleiche Geschichte:

1994 wird der Psychiater Dr. Joachim Lichner (unschuldig?) des Mordes an einem kleinen Nachbarsmädchen bezichtigt. Er wird für schuldig erklärt und rechtsmäßig zu einer langen Haftstrafe verurteilt.

2007 kommt Dr. Joachim Lichner aus der Haft frei.

2009 erhält die Polizei Aachen einen anonymen Hinweis über ein angeblich entführtes Mädchen. Die Adresse, die die Polizisten prüfen sollen, ist der Wohnsitz von Dr. Joachim Lichner. Die Polizisten finden heraus, dass es sich bei dem entführten Mädchen um Dr. Lichners 2-jährige Tochter handeln soll.

KHK Menkhoff ist sich auch dieses Mal sicher, dass Dr. Lichner was mit der Entführung seiner Tochter zu tun hat und versucht alles um Beweise für seine Schuld zu finden – doch die Beweise, die er findet, sprechen was anderes…

Protagonisten:
Bernd Menkhoff ist KHK bei der Polizei Aachen, ist verheiratet und hat eine Tochter. Er hasst Dr. Lichner abgrundtief und ist seit dem Mord an dem kleinen Mädchen von Lichners Schuld überzeugt. Damals wie heute setzt er alles daran Beweise für die Schuld Lichners zu finden.

Alex Seifert ist verheiratet und Menkhoffs Partner. Er hat damals wie heute ein ungutes Gefühl bei den Fällen, denn der Schuld Lichners ist er sich nicht sicher.

Dr. Joachim Lichner ist Psychiater. Seine Art gegenüber der Polizei ist überheblich und arrogant. Er hasst Menkhoff, weil der sich damals schon auf ihn eingeschossen hat und damit auch nie hinterm Berg hielt.

Meine Meinung:
Der Anfang des Buches ist schleppend und macht nicht sehr viel Lust zum Weiterlesen. Die Story wirkt sehr vorhersehbar.

Ab der Mitte wirds dann richtig spannend und man möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht.

Leider zieht es sich zum Ende hin wieder. Aber trotz dessen ist das Ende an sich super gelungen! Ich war wirklich baff, da meine Erwartungen komplett über den Haufen geworfen wurden. Mit diesem Ende hätte ich wirklich NIE gerechnet – ein gelunger „WOW“-Effekt!

Leider verwirren die 2 Zeitebenen, in denen das Buch geschrieben ist, häufig, da die Story von damals und heute fast identisch ist. Dem Leser wird es somit erschwert, die Storys auseinander zu halten.

Der Schreibstil ist ansonsten klar und flüssig lesbar. Die kurzen Kapitel machen das Lesen sehr angenehm und fördern das schnelle „Vorankommen“. Für schwache Gemüter ist jedoch !VORSICHT! geboten, da Strobel in dem Buch detailliert Kindesmissbrauch beschreibt! Mir wurde wirklich schlecht dabei!

Die Charaktere sind authentisch beschrieben. Jeder hat seine Macken, niemand ist perfekt – wie im wahren Leben also! Dadurch kann sich der Leser natürlich sehr gut mit den Personen identifizieren. Einzig und allein Menkhoffs Fanatismus nervte mich irgendwann teilweise extrem!

Alles in allem ein solides Buch – geht aber besser! Daher 3,5/5 Sternen!