kein Liebesroman im herkömmlichen Sinne...

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ligeia Avatar

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...ist dieses Buch - und das ist auch gut so. Denn mit den "normalen" Liebesromanen kann ich ehrlich gesagt eher wenig anfangen. Die Leseprobe von "Das Wörterbuch der Liebenden" dagegen hat mir wirklich sehr gefallen. Hier werden unter zahlreichen alphabetisch sortierten Schlagwörtern kleine Anekdoten aus einer Liebesbeziehung erzählt, die mal nur  wenige Zeilen, mal 1-2 Seiten umfassen. Dabei geht es nicht nur um das Kennen- und Liebenlernen, wie das sonst oft der Fall, sondern es werden auch weniger positive Aspekte des Beziehungsalltags (wie z.B. kleine Streitigkeiten) mit eingebunden. Dadurch ergibt sich ein wesentlich "runderes", lebensnaheres Bild als die Heile Welt, die sonst in solchen Romanen heraufbeschworen wird.

Die Sortierung unter den einzelnen Stichwörtern bricht auch mit dem herkömmlichen und oft sehr vorhersehbaren Schema klassischer Liebesgeschichten (Personenvorstellung - Kennenlernen - Verlieben - kleine Hindernisse - Happy End). Die chronologische Ordnung wird hier zugunsten der alphabetischen Sortierung gebrochen: Bereits in der zehn Seiten umfassenden Leseprobe sind Szenen sowohl des Kennenlernens als auch des Beziehungsalltags enthalten.

Hinzu kommt, dass die einzelnen Anekdoten sprachlich sehr ansprechend formuliert sind. Vielleicht ist die Schönheit der Sprache auch der Kürze der einzelnen Abschnitte geschuldet: hier ist kein Wort zu viel, aber auch keines unbedacht gewählt.

Alles in allem verspricht die Leseprobe ein sehr schönes Buch, das ich wirklich gerne lesen würde!