Flott weglesbar, überraschend erkenntnisreich
Ein vielversprechendes Cover und ein spannender Titel haben mich zu diesem Text geführt. Amanda Montell schreibt darin in lässigem, dennoch dringlichem Edutainment-Stil über die Verquickungen zwischen Psychologie, Esoterik und Aberglaube, sowie über die Frage, warum wir so viel für unsere Psyche tun können wie noch nie - und warum es uns dennoch so miserabel geht. Die Kapitel deuten auf super spannende Diskurse hin, die sich zwar viel auf privilegiert-westliche Lebensprobleme beziehen dürften, doch lese ich Verweise auf Toni Morrison, bell hooks und Frantz Fanon erstmal als Markierungen für das Bemühen der Autorin, nicht nur weiße Perspektiven hinzuzuziehen, wenn es um die Frage geht, wie wir mit der Krise der Information umgehen sollen, damit, dass ja gerade die abergläubisch motivierte Desinformation von vielen so leidenschaftlich umarmt und geliebt wird. Das erste Kapitel über Taylor Swift verspricht ehrlicherweise auch eine unterhaltsame, aber auch persönlich-intime Lektüre, und ich wäre gespannt, welche Notizen sich unter den anderen Stichwörtern finden.