Digitale Magie trifft auf menschliche Irrationalität.
Amanda Montell verbindet in ihren Essays psychologische Studien und biografische Erlebnisse. Daraus entsteht eine Sammlung, die an vielen Punkten nicht wissenschaftlich und an anderen Punkten nicht genug Selbstreflektion ist. Ton und Inhalt kommen sich in die Quere. Dabei sind ihre Studien und Beobachtungen interessant, klug und direkt dem Zeitgeist entsprungen. Gerade das Kapitel über den Suvivorship-Bias empfand ich als extrem stark. Montells Recherche und Beobachtungen waren emotional ohne kitschig zu werden, aber es war auch das Kapitel, in dem es am wenigstens um sie als Person ging. Trotzdem habe ich vor allem die ersten Kapitel des Buches mit Begeisterung verschlungen, bevor das Tempo abnahm und Montell meine Aufmerksamkeit nur noch schwerlich halten konnte. Ich fragte mich an diesem Punkt, on Montell selbst oder die Übersetzung für die Behäbigkeit verantwortlich sind. Trotzdem ist „Das Zeitalter des Magischen Zerdenkens“ ein kurzweiliges „Pop“-Sachbuch, das seine Themen mit Belegen und Beobachtungen aus der digitalen Welt verbindet.