Autismus einmal anders

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hmich Avatar

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Die Leseprobe hat mich sofort gefesselt. Auch wenn hier - wie wohl inzwischen beliebt und fast üblich - das Verbrechen am Anfang erscheint und sehr anschaulich aus der Perspektive der 9 jährigen Amy beschrieben wird, die an einem schönen Sommernachmittag mit ihrem gleichaltrigen Freund Matty überfallen, vergewaltigt und ermordert wird, ist das Ende dieser Sequenz in einer neuen Geburt und ihr Kampf mit dem Körper und den Ausdrucksmöglichkeiten eines Babys wirklich originell. Auch die Idee, auf dieser Art die spätere Diagnose Autismus zu erklären, gefällt mir gut.

Nach diesem recht atemlos gelesenen Kapitel springen wir 21 Jahre weiter. Die Eltern von Julie sind verzweifelt - beim Tragen seiner 21jährigen autistischen Tochter hat Tom sich nun einen Bandscheibenvorfall zugezogen. Matty, sein Physiotherapeut kommt nach Hause und bietet nach der vernichtenden Diagnose an, bei der Betreuung von Julie zu helfen. Matty, der das Erlebnis von Amys Tod vor sovielen Jahren immer noch nicht verarbeitet hat, ist seltsamerweise von Julie fasziniert.

Der Leser erwartet am Anfang eine detailreiche Beschreibung des Verbrechens, aber durch die Perspektive der 9jährigen und der direkte Übergang zu ihrer "Wiedergeburt", ist der Leser gleich mit etwas anderem beschäftigt.

Die ganze Leseprobe ist grandios aufgebaut, spannend und eindrucksvoll geschrieben und lässt einen mit dem Gefühl zurück, dass man sofort weiterlesen möchte. Für das Buch würde ich mir sogar einen ebook-reader kaufen! Klasse!