First Cream

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nadines_buecher Avatar

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Was sich mir bei der Leseprobe zunächst gar nicht erschlossen hatte, macht das Buch von Adam Fletcher und Paul Hawkins zu einem zusätzlichen Vergnügen: Es ist ein „Wendebuch“, das sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch geschrieben ist. Damit ist das Werk nicht nur integrativ, sondern auch höchst sprachfreundschaftenfördernd und bilingualbeziehungsfördernd. Kein „what the hell are you trying to explain to me“ mehr.
Auf witzige, unterhaltsame und äußerst interessante Weise nämlich – ob recherchiert oder wild spekuliert – werden typisch Deutsche Sprichwörter und Redewendungen ins Englische übersetzt, erläutert und herausgestellt, warum die Übersetzung die englische Sprache unendlich bereichern würde und aus diesem Grund zunächst einmal ins Denglische aufgenommen wurde. Schmunzelnd kann man weiter überlegen, ob es an Shakespeare liegt, der wie man hört gelernter Handschuhmacher war, dass das deutsche Konstrukt Handschuhe unbedingt ins Denglische aufgenommen werden muss?
Humorige und oftmals die Erläuterungen unterstützende Zeichnungen ergänzen die einzelnen Kapitel, die thematisch nach Denglisch in the Office, Denglisch at Home, Denglisch with Others, Denglisch for Fun, Denglisch Travels, Denglisch Food and Drink, Denglisch Mind and Body, Denglisch and Animals, Denglisch Wisdom aufbereitet sind. Nebenbei erfährt man noch einiges an kulturellen Besonderheiten der englischen Muttersprachler, und wie diese wiederum mit den Eigenheiten der Deutschen kollidieren und zu lustigen Begebenheiten führen, wie z.B. die Einladung zur Wohnungseinweihung als Tag der offenen Tür, bei der die deutschen Freunde verzweifelt nach der Uhrzeit des Beginns der Party gesucht haben.
Jedes Kapitel beinhaltet eine Lektion der My Dear Mister Singing Club’s School of Denglisch, das sich auf ebenso lustige Weise z.B. mit den Artikeln der deutschen Sprache, den Umlauten und dem Siezen beschäftigt, erfährt was englische Muttersprachler darüber denken.
Man hat Spaß am Lesen und möchte nur noch Denglisch produzieren. Zum Glück fehlt am Ende der Hinweis auf die Website „ithinkispider“ nicht, der weiteres Denglisch bereithält.
Allerdings gibt es Kapitel, deren Sinn sich mir weniger erschlossen hat. Zum Vorhängeschloss – dem Before Hanging Castle, dem Spiegelei – Mirror Egg, und hier ist tote Hose – here is dead trousers zum Beispiel hätte ich mir Anderes gewünscht bzw. assoziiere ich anders.
Allem in allem ist das Buch eines, das ich immer mal wieder zur Hand nehmen werde um mich zu amüsieren. Oder aber, um mein Englisch zu verbessern, indem ich die English Version lese. Dafür muss ich das Buch ja nur umdrehen. Very first cream!