Die Autorin erzählt auf zwei Zeitebenen die Familiengeschichte von Katja und ihrer Enkelin Cassie. Die Jüngere begibt sich auf Spurensuche im Leben der Älteren, um diese besser zu verstehen, dabei deckt sie ein dunkles Kapitel der ukrainischen Geschichte auf, den Holodomor. Unglaublich, welche Schrecken und Qualen die Bevölkerung unter Stalin aushalten musste, Millionen Menschen starben qualvoll. Das Elend wurde geheimgehalten und hat die Überlebenden zusätzlich traumatisiert. Katja und ihr Mann waren so stark, man mag sich ihr Leben gar nicht zu genau vorstellen. Die Autorin beschreibt diese Zeit sehr eindringlich. Die Enkelin Cassie ist nicht so stark, sie kann von Katjas Lebensbericht lernen. Ihre Entwicklung fand ich nicht so gut erzählt, vieles konnte ich nicht nachvollziehen und die vermeintlichen Parallelen waren zu künstlich. Aufgrund dieser Schwächen erhält das Buch von mir nur vier Sterne. Die Geschichte des Holodomor, der durch die Figuren so grausam nachvollziehbar wird, ist gerade vor dem aktuellen Hintergrund sehr lesenswert.