Eine bedrückende Geschichte über die Untaten Stalins an der ukrainischen Bevölkerung

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shilo Avatar

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Dieser Roman erzählt die Geschichte der beiden Schwestern Katja und Alina. Glücklich leben sie in einem kleinen Dorf in der Ukraine und ihre Familie kann von ihrer Arbeit als Bauern gut leben. Dann kommen Stalins Schergen in ihr Dorf um die Bewohner zu zwingen, dem Kollektiv beizutreten. Verweigerung wird mit mit dem Tod oder Deportation bestraft.
Dieses Buch ist in zwei Zeitzonen geschrieben. Die erste handelt in den 1930er Jahren und erzählt die Geschichte von Katja. Der zweite Erzählstrang spielt im Jahr 2004, in dem die Urenkelin Cassie die Vergangenheit ihrer Urgroßmutter aufdecken möchte. Abwechselnd wird in beiden Zeitebenen erzählt.
Katjas Geschichte ist bedrückend und beschreibt die Grausamkeiten, die Stalin an der Bevölkerung verübt hat. Die Menschen wurden vor vollen und schwer bewachten Getreidespeichern ausgehungert. Fische im Bach, verfaulte Kartoffeln auf dem Feld, die Tiere im Wald, alles war Staatseigentum und wer sich daran vergriff, wurde sofort erschossen. Auch durfte kein Brennholz geschlagen oder auf dem Boden liegende Zweige aufgehoben werden, denn auch das war Diebstahl und wurde schwer geahndet. Unvorstellbar, was die Menschen erleiden mussten. So verhungerten in dieser Zeit ca. 4 Millionen Ukrainer. Bewegend und einfühlsam führt die Autorin den Leser durch diese totgeschwiegene Zeit.
Dagegen erscheint der Handlungsstrang der Gegenwart blass und nichtig. Ich empfand ihn als überflüssig, denn der Zeitsprung aus der Vergangenheit in das Heute unterbrach immer wieder meinen Lesefluss.
Mein Fazit:
Eine Geschichte über totgeschwiegene Verbrechen unter Stalin, die ans Herz geht und tief berührt.
4 Sterne und eine Leseempfehlung.