Erschütternd

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Das Buch handelt von den Frauen einer ukrainischen Familie aus zwei Perspektiven: Aus der Perspektive der damals jungen Großmutter von Cassie um 1930 und aus der Perspektive von Cassie, die nun, selbst schon Mutter und Witwe nach dem Zusammenziehen mit ihrer Großmutter mehr über deren Vergangenheit erfährt.
Die Familie lebt mittlerweile in Amerika und Cassie hat ihren Mann bei einem Autounfall verloren, doch sie lernt nun einen Nachbarn Nick kennen. Leider fand ich diesen Teil der Geschichte viel zu klisscheemäßig. In der Sekunde, in der man den ersten Satz über Nick gelesen hat, wusste man, dass die beiden zusammenkommen werden. Das "Herumgehampel" ob sie nun mit ihm zusammen sein kann / will oder nicht und was daraufhin folgte war wenig überzeugend dargestellt und hat mich eigentlich nur in der Hauptgeschichte gestört. Ebenso, dass sich die beiden noch gesiezt haben als sie sich schon des öfteren, auch auf Dates, verabredet haben fand ich widersprüchlich zu ihrer eigtnlich schon recht vertrauten Beziehungsebene.
Abgewechselt wurden diese Episoden jedoch immer wieder durch die Lebensgeschichte von Caissies Großmutter in der Ukraine während des Holodomors. Dieser Teil war sehr erschütternd und hat mich an vielen Stellen sehr berührt. Ich war dann doch froh, dass dieses Abschnitte immer wieder von leichteren Abschnitten aus Cassies Alltag unterbrochen wurden, sodass man etwas durchatmen konnte.

Alles in allem ein sehr empfehlenswertes Buch aus dem ich persönlich viel mitnehmen konnte.
Ich bin etwas entsetzt darüber, dass ich noch nie vom Holodomor gehört habe. Jedes Schuljahr aufs neue haben wir den Holocaust behandelt aber über den Holodomor habe ich noch nie etwas gehört. Ich werde zu dem Thema auf jeden Fall noch mehr Literatur suchen.