Hungermord

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msl_kl Avatar

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Die Autorin erzählt in ihrem Roman die Geschichte vom Holodomor - der Tod durch Hunger - den Stalin Anfang der 30er Jahre an der ukrainischen Bevölkerung verübt hat. Mir war dieses historische Ereignis überhaupt nicht bekannt und dementsprechend entsetzt war ich darüber. Erzählt wird im Wechsel in der Gegenwart von Cassie, die nach einem schlimmen Schicksalsschlag zu ihrer Großmutter zieht. In der Vergangenheit geht es um Katja, die in diesen schlimmen 30er Jahren als junges Mädchen viele Gräueltaten in der Ukraine miterleben musste. Durch den Wechsel in die Gegenwart konnte man immer mal wieder Luft holen und sich einer schönen Liebesgeschichte widmen, bevor man wieder in die Zeiten des Hungers eintauchte. Sehr gefühlvoll und eindrücklich schildert die Autorin diese furchtbaren Geschehnisse. Mir hat gut gefallen, wie liebevoll und geduldig Cassie mit ihrer Oma war, aber auch mit ihrer kleinen Tochter, die nach dem Schicksalsschlag nicht mehr spricht. Die Charaktere der Gegenwart sind durchweg sympathisch gezeichnet, die Charaktere aus der Vergangenheit sind sehr vielfältig und nicht immer sonderlich nett. Mich hat das Buch tief beeindruckt, gerade weil es jetzt natürlich einen besonderen Bezug zur Gegenwart hat. Ein absolutes Highlight für mich!