Sehr berührend

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"Denk ich an Kiew" ist ein Roman von Erin Litteken, der vor dem Hintergrund des heutigen Ukrainekriegs von erschreckend aktuellem Bezug ist. Die Autorin selbst sagt, dass sie nie gedacht hätte, dass die Veröffentlichung ihres Romans über die Unterdrückung des ukrainischen Volkes in der Vergangenheit mit einer aktuellen Tragödie zusammenfallen würde.
Das Buch beschreibt ein weiteres grausames Kapitel in der Geschichte der Ukraine, als unter der Herrschaft Stalins in den 1930er-Jahren in der Ukraine Millionen Menschen trotz voller Getreidespeicher verhungerten. Der Begriff "Holodomor" beschreibt den durch Stalin absichtlich verursachten massenhaften Hunger­tod der ukrainischen Bevölkerung.
Auf zwei Zeitebenen erzählt die Autorin die Geschichte: in der Gegenwart findet die junge Amerikanerin Cassie im Haus ihrer Großmutter in Illinois ein Tagebuch und taucht so ein in die Schrecken der Vergangenheit, in der ihre Großmutter Katja als junges Mädchen 1929 in einem Dorf bei Kiew aufwächst und dann das Grauen erleben muss. Ein sehr berührendes Buch, das nachdenklich macht...