Das Leben meiner Familie

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holzfrieden Avatar

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"Der Apfelbaum" ist ein Buch, das unter die Haut geht. Zunächst dachte ich: schon wieder eine Familiengeschichte, die sich mit dem Dritten Reich auseinandersetzt. Davon gibt es einfach schon zu viele. Jelänger ich aber in Chritian Berkels "Der Apfelbaum" las, desto mehr nahm dieses Buch mich gefangen. Berkel erzählt nüchtern, fast lakonisch, wechselt die Erzählperspektiven und die Zeiten, über die erzählt wird. Dieses Vorgehen geht einher mit einem wirklich glaubwürdigen und berührenden Inhalt. Grandios. Berkel lässt seine Mutter teilweise selber erzählen, teilweise übernimmt er die Perspektive, wenn es ganz tragisch und berührend wird, ein auktorialer Erzähler. Gekonnt richtet er den Fokus auch auf die Nachkriegsgeneration, die oft sorglos und voller Unverständnis mit den Geschehnissen im Dritten Reich umgeht. Dieses gelingt ihm ohne Vorwurf und Pathetik. Was Berkels Familie erlebt hat, ist unfassbar schrecklich. Dieses Buch klingt nach!