Ein seltsames Paar

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yellowdog Avatar

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Der brasilianische Mörder, so nennen die Brasilianer Carlos und Barbara ihren Blog. Sie versuchen damit groß herauszukommen und machen eine Mischung aus Komik und Mordfantasien.
Daran krankt der Roman leider von Anfang an, denn Carlos, der einen großen Kopf hat und stottert, ist in keiner Weise witzig. Wo ist der Humor an der Idee? Warum sollte das jemand lustig finden, wie einfach von der Autorin behauptet wird.

Eine Stärke des Romans sind die Figuren und das man mit den ihnen mitfiebert.
Carlos tut mir eigentlich leid, weil er kein Selbstbewusstsein hat und mit der zickigen Barbara eine fragwürdige Partnerin hat.
Sie sind ein seltsames Paar. Als sie gemeinsam nach Wien reisen, treffen sie ein paar merkwürdige Leute. Es ist für den Leser anfangs nicht einfach, da eine Logik drin zu finden. Erst später versteht man Zusammenhänge.

Als schließlich mehrere junge Frauen ermordet werden, gerät Carlos unter Verdacht. Als Leser ist man sich nicht sicher, ob er nicht wirklich einer der Frauen etwas angetan hat.
Andere Verdächtige gibt es, aber bei keinem verdichtet sich die Spur.

Dann gibt es auch noch das Ermittlerteam von der brasilianischen Polizei. Chef der Kripo ist Delgado Amorim. Der Anfänger Mac steht auch öfter im Mittelpunkt. Das ausgewogene an dem Team gefällt mir.

Chris Gomes schreibt gern detailreich. Da gibt es einige gute und interessante Beschreibungen, aber manchmal auch zu viele Details, die für die Handlung eigentlich nicht gebraucht werden.

Der Roman ist sicher nicht schlecht, obwohl ich bei einigen Aspekten Einwände habe. Dennoch hat es Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Es gibt einiges an Atmosphäre und das ist ja auch schon viel Wert.