weniger spannend als erhofft

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ina_introvert Avatar

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„𝘌𝘳 𝘸𝘢𝘳 𝘦𝘪𝘯 𝘦𝘪𝘨𝘦𝘯𝘢𝘳𝘵𝘪𝘨𝘦𝘳 𝘛𝘺𝘱, 𝘥𝘦𝘳 𝘊𝘢𝘳𝘭𝘰𝘴.“ (𝘚. 6)

In den Medien – insbesondere auf YouTube – sind Videos und Blogeinträge des sogenannten „brasilianischen Mörders“ im Umlauf. Carlos, das Gesicht hinter dem lustigen Comedian, ist alles andere als ein Mörder: ängstlich, neurotisch, unsicher und menschenscheu. Wäre da nicht Barbara, seine beste Freundin, die in ihm die Figur des brasilianischen Mörders geweckt und ins Leben gerufen hat, hätte Carlos in Frieden weiterleben können. Dass beide kurzerhand nach Österreich fliegen, um dort von mysteriösen Geschäftsmännern beherbergt zu werden, liegt nur daran, dass Barbara in dem brasilianischen Mörder das große Geld sieht. Während sie sich auf turbulente Reisen begeben, findet die Polizei in Rio de Janeiro eine Leiche. Ist der brasilianische Mörder der Täter und Carlos spielt den Unsicheren? Dies ist der erste Fall, den Delegado Amorim und sein Team aufzuklären haben!

Im Großen und Ganzen ist "Der brasilianische Mörder" ein angenehmer, kurweiliger Krimi mit netten 226 Seiten. Chris Gomes hat diesen Krimi eigenhändig veröffentlicht, ohne einen Verlag hinter sich stehen zu haben. Dementsprechend bekommt man das E-Book für angenehme 4,99 €. Aus diesen Gründen möchte ich die Geschichte nicht zu sehr kritisieren. Ich konnte der Handlung gut folgend, die Handlungsstränge kamen mir flüssig und sinnvoll vor und die meisten Handelnden sind wirklich sympathisch beschrieben. Leider kam wenig Spannung und Lesereiz auf. Zudem sind die Figuren sehr oberflächlich beschrieben worden, was bei dem geringen Umfang kaum zu vermeiden war. Dadurch ist es mir schwergefallen, mich an eine Person des Krimis „ranzuhängen“ und irgendeine Art von Identifikation aufzubauen. Plot twists habe ich teilweise gar nicht richtig verstanden, der*die Leser*in wird bei vielen Details im Unklaren gelassen. Oftmals ist sowas wirklich sinnvoll, weil man beim Lesen dann total geschockt ist und sich hat täuschen lassen. Aber hier kam es leider anders rüber: Die Handlung der Personen war teilweise verwirrend und nicht nachzuvollziehen; den ganzen Krimi über gab es z. B. eine schockierende Sache, die am Ende einfach als Witz abgetan wurde. Da bin ich dann schon enttäuscht, wie flach das gehalten wurde.