Belangloses Gebäck

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
r.e.r. Avatar

Von

Alle Jahre wieder muß es ein paar neue, weihnachtstaugliche Bücher in den Regalen der Buchhändler geben. Und was könnte da verkaufsfördernder sein, als einen flott lesbaren Roman mit ein ein paar Rezepten für Weihnachtsplätzchen zu kombinieren? So haben sich Autorin und Verlag das wohl gedacht und dabei sicher vor allem weihnachts- und backbegeisterte Frauen im Blick gehabt. Die Rechnung könnte auch aufgehen, wenn das Buch nicht so belanglos dahinplätschern würde.

Eine betrogene Witwe mit Bindungsangst und einem um Jahre jüngeren Liebhaber, deren eine Tochter wegen eines genetisches Defektes nur Tot- oder Fehlgeburten hat. Die andere Tochter, ein ungewollt schwangerer Teenager, versucht sich mit dem vorbestraften Vater des ungeborenen Kindes als Hip-Hop Musikerin. Daraus hätte man sicherlich mehr machen können. Aber im Buch ist es wie im richtigen Leben. Wenn man ständig zwischen Backblech und Kaffeetasse hin und her rotiert, bleibt keine Zeit für tiefgründige Gedanken.

Und so könnte man auch das Buch beschreiben. Ein leichter Begleiter für den Kaffee zwischendurch. Lesen und sofort wieder vergessen. Und was die Plätzchen betrifft. Ein reines Weihnachtsbackbuch leistet da sicher wertvollere Dienste.