So lala

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
mareike5533 Avatar

Von

Anne Barns' Roman Der Duft von Kuchen und Meer entführt die Leserin auf die idyllische Nordseeinsel Amrum und verspricht eine herzerwärmende Geschichte über Neuanfänge und Familiengeheimnisse. Die Protagonistin, Maren, ist eine alleinerziehende Mutter, die nach dem Tod ihres Lebensgefährten eine unerwartete Chance erhält: Ihre Oma Undine hat ihr ein Haus auf der Insel hinterlassen, und Maren reist mit ihrer Tochter Leni dorthin, um einen Neuanfang zu wagen.

Der Klappentext lässt vielversprechende Erwartungen aufkommen. Die Vorstellung von einem alten Reetdachhaus, einem verwunschenen Gartenschuppen und einem alten Backtisch, der den Duft von Vanille und Butter versprüht, weckt ein Bild von Nostalgie und emotionaler Tiefe. Doch leider wurde ich in den ersten Kapiteln enttäuscht. Die Erzählung plätschert eher dahin und es fehlt der nötige Schwung. Maren und ihre Tochter sind nett, aber ihre Erlebnisse wirken zunächst langatmig, und die Charaktere, obwohl sympathisch, bleiben oft recht blass.

Die wahre Handlung kommt erst langsam in Gang, als Maren beginnt, das Geheimnis ihrer Oma zu entschlüsseln. Warum hat Undine die Insel damals verlassen? Diese Frage führt Maren zu einer Entdeckung, die schließlich für etwas mehr Spannung sorgt.

Insgesamt war Der Duft von Kuchen und Meer ein solider Roman. Aber trotz der nur 368 Seiten habe ich verhältnismäßig lange zum Lesen gebraucht, vor allem, weil ich nicht den großen Drang verspürt habe, das Buch wieder in die Hand zu nehmen.

Die Idee, ein Neuanfang auf einer Insel zu erzählen, hätte definitiv mehr Potential gehabt. Die Erzählung bleibt zu oft in den alltäglichen Details stecken und lässt die spannenden Elemente der Geschichte eher im Hintergrund verschwinden. Wer Geduld mitbringt, wird in der zweiten Hälfte des Buches mit einer netten Entwicklung und einigen überraschenden Momenten belohnt, aber insgesamt hätte ich mir mehr erwartet.