Ach, der Capus kann schon schreiben.

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suse9 Avatar

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Das weiß ich seit dem ich seinen Roman „Leon und Louise“ gelesen hatte. Auch wenn mich die Geschichte damals nicht vollständig überzeugen konnte, kann ich mich doch noch sehr gut an das wohlige Gefühl erinnern, welches der umarmende Schreibstil des Autors in mir auslöste. Die Art und Weise, wie die Wörter aneinandergereiht sind, machen einfach Spaß und bedeuten einen angenehmen Lesegenuss.

 

Die aktuelle Geschichte beginnt interessant und der Autor vermag es mit wenigen Worten, mich neugierig zu machen. Drei scheinbar parallele Handlungsstränge, Personen, deren Wege sich gekreuzt haben könnten und ein Erzähler, dessen Herkunft noch im Verborgenen bleibt, versprechen eine spannende Handlung und ich frage mich, ob es Capus dieses Mal gelingen wird, mein gewecktes Interesse bis zum Schluss wachzuhalten.

 

Ich mag schicksalhafte Begegnungen in Romanen, die der Leser zwar vorhersehen, die Protagonisten aber nicht ahnen können. Und wie das rauchende Mädchen dem ratlosen Jungen an den Gleisen zuwinkt, während dieser aus der 1. Klasse beobachtet und als Selbstmörder eingeschätzt wird, fasziniert mich. Natürlich taucht im gleichen Atemzug die Frage auf, wann und unter welchen Umständen sich die Drei wiedersehen werden. Gleichzeitig weiß ich, dass dies geschickt von Capus eingefädelt wurde und ich fühle mich eingefangen und umgarnt. Obwohl ich jetzt schon gar keine Chance mehr habe, mich dem Buch zu entziehen, setzt der Autor mit der Geschichte um Emile Gilliéron noch einen drauf und ich bin vollständig verloren.

 

Ich kann nur hoffen, dass dies alles nicht nur Seifenblasen sind, die beim nächsten Umblättern zerplatzen, sondern dass sich eine wirklich lesenswerte Story in den Seiten verbirgt, die gut erzählt ist und aufregende Wendungen bereithält.