Ein flüchtiger Blick im Vorübergehen

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Im Orientexpress nach Paris sitzt die 13 jährige Laura, die zusammen mit ihrer Familie ihre Mutter zu einem Auftritt nach Paris begleitet. Sie sitzt an der Treppe des Waggons und lässt die Landschaft an sich vorüberziehen.
So könnte sie auch bei der Einfahrt in den Bahnhof von Zürich den jungen Schweizer Felix Bloch flüchtig gesehen haben, der auf einer Rampe sitzend über seine berufliche Zukunft sinniert. Da er eigentlich lieber ein anderes Studium als das vom Vater vorgeschlagene des Maschinenbaus beginnen möchte.
Zeitgleich verlässt auf dem Nachbargleis der Schnellzug nach Genf den Bahnhof, mit am Bord der Kunstmaler Emile Gilliéron der, auch wenn er aus dem Abteilfenster schaut, einen flüchtigen Blick auf Laura erhaschen würde.
Ja, genauso könnte es sich 1924 am Züricher Bahnhof abgespielt haben. Drei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, erhaschen einen flüchtigen Blick im Vorübergehen. Diese Blicke die jeder von uns kennt.

Der Autor beginnt daraus eine fiktive Geschichte über drei Menschen zu weben, die sich so normalerweise nie begegnet sind, und so findet sich der Leser in einem facettenreichen und bildhaften Sprache wieder, die jetzt schon durch den klaren Schreibstil und die Unmittelbarkeit des Erzählten betört.