Der Fund, der alles verändert

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
buchmareike Avatar

Von

Der Fund

Das Besondere an Bernhard Aichners Büchern ist der Schreibstil. Kurze, oft unvollständige Sätze, ein beinahe naiver Ton. So beginnt das Buch. Der Sound ist simpel und eingängig und charakterisiert durch seine Schlichtheit den weiblichen Hauptcharakter Rita Dalek. Rita ist eine Frau aus einfachen Verhältnissen, die in ihrem Leben schon Schlimmes erlebt hat, und in einer trostlosen Ehe feststeckt. Rita ist eine Supermarktverkäuferin, trotzdem alles andere als gewöhnlich. Ihr besonderes Talent: die Schauspielerei – eine Leidenschaft aus Kindertagen –, befähigt sie überhaupt erst, sich in das kuriose und gefährliche Abenteuer zu stürzen, das ihr bevorsteht.

Das Abenteuer und die Veränderung in Rita Daleks Leben beginnt mit dem Fund einer großen Menge Kokain in einer Bananenkiste. Rita hadert zuerst mit sich, doch tief drinnen weiß sie: Wenn es ihr jetzt nicht gelingt, ihr Leben zu ändern, wird sie es niemals schaffen. Rita handelt und erlebt die verrückteste, beste und auch schlimmste Zeit ihres Lebens.

Wie schon bei „Bösland“ wechseln sich Handlungsszenen mit Dialogszenen ab. Die Handlungsszenen schildern Ritas Sicht. Die Dialogszenen spielen zu einem späteren Zeitpunkt. Nach Rita Daleks Tod. Damit verrate ich kein Geheimnis, denn der Leser erfährt schon auf der ersten Seite des Krimis, dass Rita sterben wird. In den Dialogszenen versucht ein Polizist, den Mord an ihr aufzuklären.

Mir hat „Der Fund“ sehr gut gefallen, obwohl ich „Bösland“ ein wenig besser und raffinierter fand. Dafür ist es nicht ganz so harter Tobak wie „Bösland“, das dem zartbesaiteten Leser die schlimmsten Kapitel gleich am Anfang präsentiert. Klare Leseempfehlung! Gut zu verschenken.