A jiddische Gschicht
Rabbi Elieser ben Zephir zieht sich zum Meditieren gerne an einen kleinen Tümpel zurück. Dabei verlässt seine Seele den Körper und fliegt in den Himmel auf. Bekannt ist er daher als "Boibiczer Wunder". Sein Ruf eilt ihm voraus. Eines Tages aber kommt es ausgerechnet während einer seiner außerkörperlichen Wahrnehmungen zu sintflutartigen Regenfällen, die nicht nur die Glocke übertönen, die dem Rabbi den Zeitpunkt der Wiedervereinigung von Körper und Geist anzeigt, sondern die auch den Weiher über die Ufer treten lassen und seinen Körper davonschwemmen. Im darauffolgenden Winter gefriert der See - und mit ihm der Rabbi. Doch eines Tages findet ihn der Besitzer des örtlichen Eishauses beim Eisschneiden und fortan gehört der gefrorene Rabbi praktisch zu dessen Familie.
Im heutigen Memphis erlebt der Teenager Bernie Karp ähnliche Bewußtseinszustände, teilweise sogar mitten im Unterricht. Nur erntet er dafür keine Bewunderung sondern Spott. Seine Mitschüler stellen alles mögliche mit seinem Körper an solange Bernies Seele unterwegs ist. So findet er sich zum Beispiel eines Tages in einem Schließfach eingesperrt als er wieder zu sich kommt. Da taut eines Tages bei einem Stromausfall der gefrorene Rabbi, der inzwischen in der Tiefkühltruhe der Karps zuhause ist, wieder auf und eröffnet ein spirituelles Zentrum...
Die Geschichte von Rabbi Elieser, damals und heute, sowie alle Stationen seiner Familie dazwischen erle(b/s)en wir auf knapp 500 Seiten. Es ist eine Familiensaga, die mich streckenweise an Eugenides "Middlesex" erinnert hat, aber sich durch die paranormalen Elemente doch deutlich davon abhebt. Etwas dem Lesefluss hinderlich ist die jiddische Ausdrucksweise, die der Autor konsequent bis zur letzten Seite beibehält. Andererseits macht sie auch einen Teil des Charmes dieser Geschichte aus. Die Personen sind teilweise so überzeichnet, dass man sich als Leser unwiilkürlich fragt, ob das nun Absicht oder Unvermögen des Autors ist und somit bleiben letztlich nicht viele Sympathieträger , die einem durch die Geschichte lotsen und man ist teilweise selbst schon wie darin eingefroren.
Fazit: Wenn man sich auf die paranormalen Elemente einlassen kann, stellt dieser Roman solide Unterhaltung dar, zum Mitfiebern oder unter-die-Haut-gehen ist er allerdings nichts.
die Waldmeisterin
Im heutigen Memphis erlebt der Teenager Bernie Karp ähnliche Bewußtseinszustände, teilweise sogar mitten im Unterricht. Nur erntet er dafür keine Bewunderung sondern Spott. Seine Mitschüler stellen alles mögliche mit seinem Körper an solange Bernies Seele unterwegs ist. So findet er sich zum Beispiel eines Tages in einem Schließfach eingesperrt als er wieder zu sich kommt. Da taut eines Tages bei einem Stromausfall der gefrorene Rabbi, der inzwischen in der Tiefkühltruhe der Karps zuhause ist, wieder auf und eröffnet ein spirituelles Zentrum...
Die Geschichte von Rabbi Elieser, damals und heute, sowie alle Stationen seiner Familie dazwischen erle(b/s)en wir auf knapp 500 Seiten. Es ist eine Familiensaga, die mich streckenweise an Eugenides "Middlesex" erinnert hat, aber sich durch die paranormalen Elemente doch deutlich davon abhebt. Etwas dem Lesefluss hinderlich ist die jiddische Ausdrucksweise, die der Autor konsequent bis zur letzten Seite beibehält. Andererseits macht sie auch einen Teil des Charmes dieser Geschichte aus. Die Personen sind teilweise so überzeichnet, dass man sich als Leser unwiilkürlich fragt, ob das nun Absicht oder Unvermögen des Autors ist und somit bleiben letztlich nicht viele Sympathieträger , die einem durch die Geschichte lotsen und man ist teilweise selbst schon wie darin eingefroren.
Fazit: Wenn man sich auf die paranormalen Elemente einlassen kann, stellt dieser Roman solide Unterhaltung dar, zum Mitfiebern oder unter-die-Haut-gehen ist er allerdings nichts.
die Waldmeisterin